Logik, Sprachwissenschaft, bildungssprachlich ⟨jmd., etw. präsupponiert etw.⟩(einen Sachverhalt als Grundlage oder Bedingung für Schlussfolgerungen) als gültig, sicher, wahr oder gegeben annehmen (5)
Beispiele:
[…] die »New Security
Strategy« der USA präsupponiert den Anspruch auf
Weltherrschaft. [Gedanken zum Iran-Krieg – Bomben auf den Iran?, 31.03.2007, aufgerufen am 01.09.2020]
Wer sich als LinguistIn [sic!]
präsentieren will, deskribiert, expliziert,
präsupponiert, referiert
[…], so dass bald das Wort Linguistik zum
negativen Reizwort wurde. [Die Welt, 31.08.2017]
Wenn ich jemandem erzähle, dass ich damit aufgehört habe, Fleisch zu
essen, dann ist für das Verständnis dieser Aussage vorausgesetzt
(»präsupponiert«), dass ich einmal Fleisch
gegessen habe. [Missverständnisse vermeiden, 10.01.2015, aufgerufen am 01.09.2020]
Das Renzulli‑Modell der Begabung präsupponiert
[…] eine Leistung
bei Schülerinnen und Schülern, welche[…] sich in
den jeweils drei Komponenten des Renzulli‑Modells niederstrecken
(= einordnen lassen) soll. [Hochbegabung im schulischen Kontext, 2012, aufgerufen am 31.05.2021]
Indem sich die Subjekte mit ihren Äußerungen jeweils auf etwas in
einer Welt beziehen, präsupponieren sie formale
Gemeinsamkeiten, die für Verständigung überhaupt konstitutiv sind. [Habermas, Jürgen: Theorie des kommunikativen Handelns. Bd. 1. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1981, S. 196]
Hans bestand die Prüfung. Dieser Satz
präsupponiert, dass Hans die Prüfung abgelegt
hat, und assertiert
(= stellt fest), dass Hans die Prüfung bestanden
hat. [Präsupposition, aufgerufen am 31.05.2021]