Pracht
f.
‘strahlende Schönheit im Aussehen, in der Ausstattung, prunkvoller Glanz, Aufwand’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
asächs.
braht
‘Lärm, Geschrei, Getöse’,
frühnhd.
bracht,
pracht
(
mnd.
bracht
‘Krach, Lärm, Pracht, Herrlichkeit’,
pracht
‘Herrlichkeit’
und
nl.
pracht
‘Staat, Prunk’
sind aus dem
Hd.,
dän.
pragt
und
schwed.
prakt
aus dem
Mnd. entlehnt).
Dazu stellen sich
asächs.
brahtum
‘Lärm, Gedränge’,
aengl.
breahtm,
bearhtm
‘Schrei, Geräusch’,
ohne ableitendes
t
mhd.
brach,
mnd.
anord.
brak
‘Krach, Lärm’,
asächs.
brakon,
anord.
braka
‘krachen, lärmen’.
Sie führen mit
brechen
(s. d.)
auf
ie.
*bhreg̑-
‘brechen, krachen’,
wozu auch
lat.
frangere
(
frāctum)
‘(zer)brechen’,
fragor
‘das Zerbrechen, Krachen, Getöse’,
suffrāgium
‘Abstimmung, lärmender Beifall’,
mir.
braigid
‘furzt’,
lit.
brāškė́ti
‘knistern, knarren knacken’,
lett.
brākšḳēt
‘dröhnen, krachen’
gehören.
Die Form
Pracht
hat
Luther
gegenüber
Bracht
durchgesetzt.
Das ursprünglich mask. Geschlecht,
noch häufig im 18. Jh.,
hält sich im
Obd.,
fem. Gebrauch setzt sich vom
Omd. aus durch,
wo er schon im 14. Jh. gilt.
Die ursprüngliche Bedeutung
‘Lärm’
hält sich schriftsprachlich bis ins 16. Jh.,
doch ist seit der Mitte des 16. Jhs.
allein die neue Bedeutung
‘Prunk, Glanz’
üblich,
die sich aus Wendungen wie
Pracht haben,
führen,
treiben
(bei lauten, glänzenden Aufzügen)
entwickelt haben dürfte.
–
prächtig
Adj.
‘stattlich, großartig, vortrefflich, sehr schön’,
anfangs auch
‘großtuend, hochmütig, stolz’
(16. Jh.).
prachtvoll
Adj.
‘prächtig’
(18. Jh.).