Protokoll
n.
‘Niederschrift, Verhandlungs-, Sitzungsbericht’,
zunächst ein juristischer Terminus
‘Niederschrift, Bericht über eine Gerichtsverhandlung, Vernehmungsschrift’
entlehnt
(
prothocol,
15. Jh.,
protocol,
16. Jh.,
Protokoll,
18. Jh.)
aus
mlat.
protocollum
‘zusammengeleimtes Buch, in das öffentliche Verhandlungen u. dgl. eingetragen werden, Register, erste Niederschrift von Verhandlungen’,
eigentlich
‘einer Niederschrift vorgeleimtes, vorgeheftetes Blatt mit vorgeschriebenen Angaben’,
byzant.-griech.
prōtókollon
(
πρωτόκολλον)
‘erstes, den amtlichen Papyrusrollen, Schriftrollen, einem Bande vorgeleimtes Blatt mit chronologischen Angaben über die Entstehung sowie den Verfasser des Schriftstückes’;
vgl.
griech.
prṓtos
(
πρῶτος)
‘erster’
und
kollā́n
(
κολλᾶν)
‘leimen’,
zu
griech.
kólla
(
κόλλα)
‘Leim’.
Heute auch
‘Gesamtheit der Bestimmungen über den Ablauf eines diplomatischen Zeremoniells’
(19. Jh.),
nach gleichbed.
frz.
protocole,
das über
‘Niederschrift, Bericht’
auch die Bedeutung
‘Zusammenstellung, Sammlung von Regeln, Formeln, Bräuchen, Beschlüssen’
entwickelt hat.
protokollieren
Vb.
‘einen Verhandlungs-, Sitzungsbericht anfertigen, beurkunden’
(Mitte 16. Jh.),
aus gleichbed.
mlat.
protocollare.
Protokollant
m.
‘wer das Protokoll schreibt’
(19. Jh.),
latinisierende Bildung zum Verb.