Pulver · pulv(e)rig · pulverisieren · pulvern · verpulvern
Pulver
n.
‘staubfein zerteilter, zerriebener fester Stoff, Explosivstoffgemisch zum Schießen und Sprengen, Schießpulver’,
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
pulver
‘Pulver, Staub, Asche, Sand’,
seit Mitte des 14. Jhs. auch
‘Schießpulver’,
ist eine Entlehnung aus
lat.
pulvis
(Genitiv
pulveris)
‘Staub, Sandstaub, Erde’
bzw. Übernahme von dessen gleichbed. Nebenform
spätlat.
pulver
(
mlat.
‘Schießpulver’),
die mit
lat.
pollen,
pollis
‘feines Mehl, Staubmehl, Staub’
(s.
↗
Pollen)
verwandt sind
(s. auch
↗
Puder).
Pulver
für
‘Geld’
kommt aus der Gaunersprache
(Mitte 19. Jh.).
Vgl. auch Wendungen wie
das Pulver nicht erfunden haben
‘nicht besonders klug, beschränkt, dumm sein’
(um 1800;
die Erfindung des Schießpulvers gilt als eine außergewöhnliche Leistung),
keinen Schuß Pulver wert sein
‘nichts wert sein, nichts taugen’
(18. Jh.),
eigentlich
‘nicht einmal den Tod durch Erschießen verdienen’
(der als weniger schimpflich und entehrend gilt
als der Tod durch Erhängen oder durch das Beil).
pulv(e)rig
Adj.
‘zu Pulver zermahlen, zerkleinert, pulverförmig, pulverartig’
(17. Jh.).
pulverisieren
Vb.
‘zu Pulver zermahlen, zerkleinern, zerreiben, zerstampfen’
(16. Jh.,
vereinzelt bereits um 1300),
aus gleichbed.
afrz.
pulveriser,
mfrz.
frz.
pulvériser
bzw.
spätlat.
pulverizāre,
mlat.
pulverisare,
zu
lat.
pulvis,
spätlat.
pulver
(s. oben).
pulvern
Vb.
‘pulverisieren, (mit Schießpulver) schießen, darauflosschießen, knallen’,
mhd.
pulvern
‘zu Pulver machen, stoßen, reiben, mit Pulver bestreuen’;
verpulvern
Vb.
‘(Geld) sinnlos ausgeben, vergeuden, verschwenden’
(19. Jh.),
eigentlich
‘wie Schießpulver verpuffen lassen’;
früher
(bei den Alchimisten)
‘in Pulver verwandeln, für Pulver ausgeben’
(Mitte 17. Jh.).