Qual
f.
‘starker, andauernder Schmerz, schweres körperliches oder seelisches Leid’,
ahd.
quāla
‘Qual, Elend, Hölle’
(8. Jh.),
mhd.
quāl(e),
kāl(e),
kōl(e)
‘Beklemmung, Marter, Qual’,
asächs.
quāla,
mnd.
mnl.
quāle,
nl.
kwaal
(
germ.
*kwēlō)
und (ablautend)
aengl.
cwalu,
anord.
kvǫl,
schwed.
kval
(
germ.
*kwalō)
stehen als Abstrakta zu dem nur früh belegten starken Verb
ahd.
quelan
‘leiden, sich quälen, martern’
(9. Jh.),
mhd.
queln,
koln,
kollen,
keln
‘Schmerzen leiden, sich quälen’,
asächs.
quelan,
mnd.
quēlen
‘Schmerz erleiden’,
mnl.
quēlen
‘übel dran sein, betrübt sein’,
aengl.
cwelan
‘sterben’.
Außergerm. sind vergleichbar
lit.
gélti
‘stechen, wehtun’,
gėlà
‘heftiger Schmerz’,
aslaw.
žalъ
‘Grabmal’,
russ.
(älter)
žal’
(
жаль)
‘Mitleid, Bedauern’,
air.
atbaill
‘stirbt’,
so daß von einer Wurzel
ie.
*gu̯el-
‘stechen, (stechender) Schmerz, Qual, Tod’
ausgegangen werden kann.
quälen
Vb.
‘unausgesetzt Leid, Schmerz zufügen’.
Das schwache Verb
ahd.
quellen
‘plagen, martern’
(8. Jh.),
mhd.
queln
‘drängen, drücken, plagen, peinigen’,
asächs.
quellian
‘martern, töten’,
afries.
quella,
aengl.
cwellan
‘töten, morden’,
engl.
(dichterisch)
to quell
‘unterdrücken’,
anord.
kvelja
‘plagen, martern’
ist als Kausativum
(
germ.
*kwaljan)
zu dem oben genannten starken Verb gebildet;
es wird später
im
Dt. als Ableitung von
Qual
empfunden
und in der Schreibweise diesem angeglichen.
Quälgeist
m.
‘jmdn. hartnäckig bedrängender, aufdringlicher Mensch’
(18. Jh.).