eine Partie des Gesichts zum Zeichen der Missbilligung in Falten legen, kraus ziehen
rümpfen
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung rümp-fen
Wortbildung
mit ›rümpfen‹ als Binnenglied:
naserümpfend
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
rümpfen
Vb.
‘eine Partie des Gesichts mißbilligend in Falten legen, kraus ziehen’,
besonders in der Wendung
die Nase (über jmdn.) rümpfen
‘sich über jmdn. erhaben fühlen, verächtlich auf jmdn. herabblicken’
(15. Jh.),
spätmhd.
rümphen
‘kraus, runzlig machen oder werden, in Falten legen’.
Das schwache Verb steht im Ablaut
zu einem im Nhd. untergegangenen starken Verb
ahd.
(h)rimphan
(9. Jh.),
mhd.
rimphen
‘in Falten zusammenziehen, krümmen, runzeln, einschrumpfen, verdorren’,
mnd.
mnl.
rimpen
(wozu die Weiterbildung
mnl.
nl.
rimpelen
‘runzeln’),
aengl.
*(h)rimpan
(in
gerumpen),
westgerm.
*(h)rempan
‘schrumpfen, verschrumpeln’
und den Substantiven
mnd.
mnl.
rimpe,
rimpel,
nl.
rimpel,
engl.
rumple,
(mundartlich)
rimple
‘Runzel, Falte’.
Außergerm. vergleichen sich
griech.
krámbos
(κράμβος)
‘eingeschrumpft, trocken, dürr, nüchtern’,
krámbē
(κράμβη)
‘Kohl’,
(unsicher)
lit.
kremblỹs
‘Pfifferling’
(weil
‘runzlig, faltig’),
kslaw.
krǫpъ
‘klein, gering’,
poln.
krępy
‘untersetzt, klein und stämmig, kurz und dick’.
Sie gehören insgesamt zu
ie.
*(s)kremb(h)-,
der nasalierten Nebenform von
ie.
*(s)kerb(h)-,
*(s)kreb(h)-
‘drehen, krümmen, sich zusammenkrümmen, schrumpfen’,
einer Erweiterung der Wurzel
ie.
*(s)ker-
‘drehen, biegen, kreisend bewegen’
und
‘einschrumpfen, runzeln’
(dazu auch
Harfe,
schräg,
schrumpfen,
s. d.).
Vgl.
,
der als Verwandte auch die unter
in: Jb. d. Vereins f. nd. Sprachforsch.
104 (1981/82) 82 ff.Rahmen
und
Rumpf
(s. d.)
angegebenen Formen hier anschließen will.
Typische Verbindungen zu ›rümpfen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›rümpfen‹.
Verwendungsbeispiele für ›rümpfen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Selbst die gestrengen Ökonomen würden darüber wohl kaum die Nase rümpfen.
[Die Zeit, 09.01.1998, Nr. 3]
Es ist müßig, über diese Dinge die Nase zu rümpfen.
[Die Zeit, 10.06.2013, Nr. 24]
Nun, der kontrollierende Beamte spürt ihn dennoch, und rümpft verstohlen die Nase.
[Die Zeit, 08.04.1977, Nr. 15]
Er zersetzt eben nicht, sondern er rümpft nur die Nase.
[Die Zeit, 25.12.1964, Nr. 52]
Wenn wir über alleinerziehende Frauen reden, rümpft keiner die Nase.
[Süddeutsche Zeitung, 04.04.2002]
Zitationshilfe
„rümpfen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/r%C3%BCmpfen>.
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