rümpfen
Vb.
‘eine Partie des Gesichts mißbilligend in Falten legen, kraus ziehen’,
besonders in der Wendung
die Nase (über jmdn.) rümpfen
‘sich über jmdn. erhaben fühlen, verächtlich auf jmdn. herabblicken’
(15. Jh.),
spätmhd.
rümphen
‘kraus, runzlig machen oder werden, in Falten legen’.
Das schwache Verb steht im Ablaut
zu einem im
Nhd. untergegangenen starken Verb
ahd.
(h)rimphan
(9. Jh.),
mhd.
rimphen
‘in Falten zusammenziehen, krümmen, runzeln, einschrumpfen, verdorren’,
mnd.
mnl.
rimpen
(wozu die Weiterbildung
mnl.
nl.
rimpelen
‘runzeln’),
aengl.
*(h)rimpan
(in
gerumpen),
westgerm.
*(h)rempan
‘schrumpfen, verschrumpeln’
und den Substantiven
mnd.
mnl.
rimpe,
rimpel,
nl.
rimpel,
engl.
rumple,
(mundartlich)
rimple
‘Runzel, Falte’.
Außergerm. vergleichen sich
griech.
krámbos
(
κράμβος)
‘eingeschrumpft, trocken, dürr, nüchtern’,
krámbē
(
κράμβη)
‘Kohl’,
(unsicher)
lit.
kremblỹs
‘Pfifferling’
(weil
‘runzlig, faltig’),
kslaw.
krǫpъ
‘klein, gering’,
poln.
krępy
‘untersetzt, klein und stämmig, kurz und dick’.
Sie gehören insgesamt zu
ie.
*(s)kremb(h)-,
der nasalierten Nebenform von
ie.
*(s)kerb(h)-,
*(s)kreb(h)-
‘drehen, krümmen, sich zusammenkrümmen, schrumpfen’,
einer Erweiterung der Wurzel
ie.
*(s)ker-
‘drehen, biegen, kreisend bewegen’
und
‘einschrumpfen, runzeln’
(dazu auch
↗
Harfe,
↗
schräg,
↗
schrumpfen,
s. d.).
Vgl.
Schüwer
in: Jb. d. Vereins f. nd. Sprachforsch.
104 (1981/82) 82 ff.,
der als Verwandte auch die unter
↗
Rahmen
und
↗
Rumpf
(s. d.)
angegebenen Formen hier anschließen will.