landschaftlich, salopp, abwertend schwer arbeiten, sich plagen, mühen, abrackern
rackern
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung ra-ckern
Wortbildung
mit ›rackern‹ als Erstglied:
Rackerei
·
mit ›rackern‹ als Letztglied:
abrackern
·
totrackern
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Racker · rackern · abrackern
Racker
m.
‘Kind, das gern Schabernack treibt, lustige Streiche, kleine Dummheiten macht, Schlingel’.
Mnd.
racker,
racher
‘der den Unflat Fortschaffende, Abtrittsfeger, Abdecker, Schinder, Totengräber’
(vgl.
mnd.
racke,
rache
‘Kot, Dreck, Unflat’),
nd.
Racker
‘Schinder, Henkersknecht’
gehört zu
mnd.
racken,
rachen
‘den Unflat zusammenfegen, fortschaffen’,
einer Intensivbildung zu
mnd.
rāken
‘zusammenscharren, umwühlen, graben’
(zur Etymologie s.
Rechen).
Schon im Mnd. wird das Substantiv
als Schimpfwort in verschiedenen Abstufungen
für Menschen und Tiere verwendet
(vgl. auch
nl.
rakker
‘Henkersknecht’,
dann
‘Taugenichts, Range’),
dringt in die md. und obd. Mundarten ein
und geht in der 2. Hälfte des 18. Jhs. in die Literatursprache über.
Fortan wird es in abgeschwächter Bedeutung Kindern zugerufen
und schließlich allein auf diese beschränkt.
rackern
Vb.
‘schwer arbeiten, sich abmühen, plagen’,
eigentlich
‘wie ein Racker (Abdecker) arbeiten’,
in md. und obd. Mundarten zum Schimpfwort
Racker
gebildet
und Anfang des 19. Jhs. in die Literatursprache eingegangen;
zur gleichen Zeit begegnet verstärktes
abrackern
Vb.
reflexiv.
Thesaurus
Synonymgruppe
(sich) (mächtig) ins Geschirr legen
·
(sich) (mächtig) ins Zeug legen
·
arbeiten wie ein Pferd
·
bis zur Erschöpfung arbeiten
·
rackern
·
schwer arbeiten
·
viel arbeiten
·
werken
●
(sich) in die Sielen legen
veraltet
·
hart arbeiten
Hauptform
·
(schwer) am Wirken sein
ugs., regional
·
(sich) abfretten
ugs., süddt.
·
(sich) fretten
ugs.
·
ackern
ugs.
·
ackern wie 'ne Hafendirne
ugs.
·
ackern wie ein Hafenkuli
ugs.
·
hackeln
ugs., österr.
·
keulen
ugs., ruhrdt.,
regional
·
malochen
ugs.
·
nicht kleckern, sondern klotzen
ugs.
·
plockern
ugs., regional
·
rabotten (regional, teilw. veraltet)
ugs.
·
ranklotzen
ugs.
·
reinhauen
ugs.
·
reinklotzen
ugs.
·
roboten
ugs.
·
rödeln
ugs.
·
schaffe, schaffe, Häusle baue
ugs., schwäbisch,
Spruch
·
schuften
ugs.
·
schwer zugange sein
ugs., ruhrdt.
·
werkeln
ugs.
·
wullachen
ugs., ruhrdt.
·
wullacken
ugs., ruhrdt.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›rackern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›rackern‹.
Verwendungsbeispiele für ›rackern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nur wenn man Lust darauf hat zu führen und bereit ist, mehr als alle anderen zu rackern.
[Die Zeit, 09.04.2001, Nr. 15]
Sechs Stunden täglich rackerte sie den Winter über für ihr Comeback.
[Die Welt, 27.08.2003]
Er rackert 24 Stunden – und das zwölf Monate im Jahr.
[Die Welt, 23.09.2002]
Er kämpft, er rackert – aber am Ende siegen weiterhin die anderen.
[Bild, 10.07.1999]
Dreißig Jahre hat sie dafür gerackert, zehn bis zwölf Stunden am Tag.
[Bild, 02.02.1998]
Zitationshilfe
„rackern“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/rackern>.
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