Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

ratifizieren

Grammatik Verb · ratifiziert, ratifizierte, hat ratifiziert
Aussprache 
Worttrennung ra-ti-fi-zie-ren
Wortbildung  mit ›ratifizieren‹ als Erstglied: Ratifikation · Ratifizierung
Herkunft aus ratificaremlat ‘genehmigen, bestätigen’ < ratuslat ‘berechnet, gültig, rechtskräftig’ (Rate) + facerelat ‘machen, tun’
eWDG

Bedeutung

Politik, Jura einen Staatsvertrag durch das jeweils zuständige Staatsorgan rechtskräftig bestätigen
Beispiele:
das Parlament ratifizierte den Kooperationsvertrag
der Vorsitzende des Staatsrates ratifiziert die Staatsverträge der Deutschen Demokratischen Republik
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

ratifizieren · Ratifikation · Ratifizierung
ratifizieren Vb. ‘bekräftigen, gutheißen, (schriftlich) beglaubigen, genehmigen’ (Ende 15. Jh.), besonders einen Vertrag, ein Staatsabkommen ‘gesetzlich anerkennen, rechtskräftig bestätigen’ (17. Jh.), entlehnt aus mlat. ratificare ‘genehmigen, bestätigen’; zu lat. ratus ‘berechnet, gültig, rechtskräftig’ (s. Rate) und lat. facere ‘machen, tun’. – Ratifikation f. ‘Bekräftigung, Billigung, (schriftliche) Beglaubigung, rechtskräftige Bestätigung, Anerkennung’, entlehnt (Mitte 16. Jh.) aus mlat. ratificatio (Genitiv ratificationis) ‘Genehmigung, Bestätigung’. Ratifizierung f. (vereinzelt Ende 18. Jh., häufiger im 20. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
bestätigen · ratifizieren

Typische Verbindungen zu ›ratifizieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›ratifizieren‹.

Abkommen Abrüstungsvertrag Beitrittsvertrag Charta EU-Verfassung Energiecharta Eu-Vertrag Evg-Vertrag Fiskalpakt Konvention Kyoto-Protokoll Lissabon-Vertrag Menschenrechtskonvention Ostvertrag Protokoll START-II-Vertrag Staatsvertrag Statut UN-Konvention UNESCO-Konvention US-Senat Verfassungszusatz Vertragswerk Zusatzartikel Zusatzprotokoll Übereinkommen

Verwendungsbeispiele für ›ratifizieren‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der letztere wird ratifiziert, falls eine befriedigende Lösung der eigenen Schulden erreicht wird. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1932]]
Die Versammlungen dienen weitgehend dazu, Beschlüsse des Regimes zu ratifizieren. [Die Zeit, 21.03.2013 (online)]
In beiden Ländern haben die Parlamente die Beschlüsse aber noch nicht ratifiziert. [Die Zeit, 04.08.2009, Nr. 10]
So etwas könne man im Parlament auf keinen Fall ratifizieren. [Die Zeit, 21.04.2008, Nr. 16]
Man könne bereits jetzt die Dinge überlegen, und eine gesamtdeutsche Regierung könne dann einen Vertrag unterschreiben und ratifizieren. [Nr. 267: Gespräch mit Schewardnadse vom 4. Mai 1990. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1990], S. 24787]
Zitationshilfe
„ratifizieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/ratifizieren>.

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