rauben
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung rau-ben
Wortbildung
mit ›rauben‹ als Erstglied:
Raubanfall
· Raubbau · Raubbegierde · Raubbeutler · Raubdelikt · Raubdruck · Raubfisch · Raubfliege · Raubgesindel · Raubgetier · Raubgier · Raubgold · Raubgrabung · Raubgräber · Raubgut · Raubkatze · Raubkopie · Raubkopierer · Raubkrieg · Raubkunst · Raubkäfer · Raublust · Raubmilbe · Raubmord · Raubmörder · Raubmöwe · Raubritter · Raubschütze · Raubtaler · Raubtier · Raubvogel · Raubwild · Raubwürger · Raubzeug · Raubzug · Raubüberfall · Räuber · raubbegierig · raubgierig · raubkopieren
· mit ›rauben‹ als Letztglied: ausrauben · berauben · mit ›rauben‹ als Binnenglied: Zeit raubend · atemraubend · kraftraubend · zeitraubend
· mit ›rauben‹ als Grundform: Raub · raub-
· mit ›rauben‹ als Letztglied: ausrauben · berauben · mit ›rauben‹ als Binnenglied: Zeit raubend · atemraubend · kraftraubend · zeitraubend
· mit ›rauben‹ als Grundform: Raub · raub-
Mehrwortausdrücke
jmdm. den letzten Nerv rauben
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
etw., jmdn. gewaltsam in seinen Besitz bringen, etw. jmdm. unter Anwendung oder Androhung von Gewalt wegnehmen
a)
vom Menschen
Beispiele:
die Einbrecher raubten den ganzen Schmuck
die Banditen raubten und mordeten
die Gangster raubten (= entführten) ein Kind
⟨jmdm. etw. rauben⟩
Beispiel:
jmdm. Geld, die Wertsachen rauben
übertragen
Beispiele:
jmdm. die Ruhe rauben
sich [Dativ] nicht seine Überzeugung rauben lassen
das Unglück raubte ihm den Verstand (= machte ihn verrückt)
er raubte ihr einen Kuss (= küsste sie gegen ihren Willen)
beständige Sorgen haben ihm den Schlaf geraubt (= haben ihn nicht schlafen lassen)
der Krieg raubte ihm zwei Söhne
b)
vom Tier etw. als Beute forttragen
Beispiel:
der Habicht hat ein Huhn geraubt
2.
Bergmannssprache Grubenholz aus einer stillgelegten Grube entfernen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Raub · rauben · Räuber · Räuberei · räubern · räuberisch · Raubbau · raubgierig · Raubgier · Raubritter · Raubvogel · Raubtier
Raub m. ‘das Rauben, gewaltsame Wegnahme, geraubtes Gut, Beute’, ahd. roub (8. Jh.), asächs. -rōf (in nōdrōf) ‘gewaltsame Entreißung, Beute, Raub’, mhd. roup, roub ‘(Sieges)beute, Geraubtes, Räuberei, Plünderung, Ernte eines Feldes’, mnd. rōf, mnl. nl. roof, afries. rāf, aengl. rēaf ‘Raub, Beute, Kleidung, Rüstung’ (germ. *rauba-) gehört zu einem im Dt. untergegangenen starken Verb, belegt in aengl. rēofan ‘brechen, zerreißen’, berēofan ‘berauben’, anord. rjūfa, rjōfa ‘brechen, zerreißen’. Westgerm. *rauba- bedeutet demnach eigentlich ‘das Ab-, Entreißen, das Entrissene’ und bezeichnet vor allem die Kriegsbeute, also auch die dem Gegner abgenommene Rüstung und Kleidung. Fraglich ist, ob im Germ. bzw. Ahd. auch ein Femininum existierte oder ob den Entlehnungen ins Mlat. und ins Roman. flektierte Formen des Maskulinums zugrunde liegen (s. Robe). Die nächsten außergerm. Verwandten sind aind. rōpáyati ‘verursacht Reißen, bricht ab’, rúpyati ‘hat Reißen im Leib’, lat. rumpere (ruptum) ‘brechen, zerreißen’, rūpēs ‘Fels, Klippe’, lit. rūpė́ti ‘kümmern, Sorge machen, am Herzen liegen’, rupùs (älter rùpas) ‘rauh, holperig, (grob)körnig’, rūpùs ‘besorgt, sorgfältig, vor-, fürsorglich, beflissen’, russ. (älter) rúpit’ (рупить) ‘besorgt machen, beunruhigen’, anzuschließen an ie. *reup- ‘ausreißen, zerreißen, brechen’, eine p-Erweiterung der vielfach weitergebildeten Wurzel ie. *reu-, *reu̯ə- ‘aufreißen, graben, aufwühlen, ausreißen, raffen’ (s. auch raufen). – rauben Vb. ‘gewaltsam in Besitz bringen, unter Anwendung oder Androhung von Gewalt wegnehmen, stehlen, entreißen’. Das gemeingerm. schwache Verb ahd. roubōn ‘(be)rauben’ (9. Jh.; vgl. biroubōn, irroubōn ‘ausplündern’, 8. Jh.), mhd. rouben, auch ‘von etw. abbringen’, asächs. rōƀon, mnd. mnl. rōven ‘(be)rauben, plündern’, nl. roven, afries. rāvia, aengl. (be)rēafian ‘plündern, mit Gewalt nehmen’, engl. to bereave ‘(be)rauben’, anord. raufa ‘ein Loch brechen’, auch (aus dem Mnd. entlehnt) ‘rauben’, got. biraubōn ‘berauben’ (germ. *raubōn) ist entweder vom Substantiv (s. oben) abgeleitet oder gehört, wofür semantische Gründe sprechen (vgl. ), als Deverbativum zu dem dort erwähnten, im Dt. untergegangenen starken Verb (germ. Nomina postverbalia 1 (1932) 10*reufan). Räuber m. ‘wer raubt, auf Raub ausgeht, vom Raub lebt, Bandit’, ahd. roubāri (11. Jh.), mhd. roubære, röubære, röuber, mnd. mnl. rōver, nl. rover, aengl. rēafere, engl. reaver, anord. (aus dem Mnd.) raufari ‘Räuber’. Räuberei f. ‘fortwährender Raub’, mhd. rouberīe. räubern Vb. ‘wie ein Räuber handeln, stehlen, rücksichtslos an sich reißen’ (19. Jh.). räuberisch Adj. ‘in der Art eines Raubes, Räubers, auf Raub ausgehend, raubgierig’ (um 1600), älter raubisch, räubisch (bei Luther reubisch), mhd. roubisch, röubisch. Raubbau m. ‘Produktionsweise, bei der um eines hohen und raschen Ertrags willen der Fortbestand der Erzeugungsgrundlagen nicht gesichert wird’ (18. Jh.), ursprünglich bergmännisch, aus der Wendung auf den Raub bauen ‘rücksichtslos, mit geringem Kostenaufwand ausbeuten und nicht an den künftigen Ertrag denken’ (Ende 17. Jh.). raubgierig Adj. ‘gierig nach Raub drängend’ (16. Jh.); dazu rückgebildet Raubgier f. (18. Jh.). Raubritter m. ‘vom Straßenraub lebender Ritter des späten Mittelalters’ (19. Jh.). Raubvogel m. ‘beuteschlagender Vogel’ (16. Jh.). Entsprechend Raubtier n. (Anfang 18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemandem) abnehmen (unter Gewaltanwendung) ·
(jemandem) aus der Hand reißen ·
(jemandem) entreißen ·
(jemandem) wegnehmen (unter Gewaltanwendung) ·
(jemanden) berauben ●
(etwas) abziehen jugendsprachlich ·
(jemanden) abziehen jugendsprachlich ·
rauben juristisch ·
(jemandem) wegreißen ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›rauben‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›rauben‹.
Arschloch
Atem
Bargeld
Bewaffnet
Existenzgrundlage
Gangster
Geldbörse
Handtasche
Handy
Illusion
Jugendbande
Lebensgrundlage
Masken-Mann
Maskierte
Nachtruhe
Nerv
Plünderer
Portemonnaie
RentnerIn
Schlaf
Schmuck
Taeter
Tageseinnahme
Unbekannte
Unschuld
Verstand
abpressen
morden
plündern
Verwendungsbeispiele für ›rauben‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Warum hast du deinen dicken Mann umgebracht und der ersten Frau das Kind rauben wollen?
[Klabund: Der Kreidekreis. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1925], S. 15006]
Dieses heimliche Reden hinter ihrem Rücken raubt ihr alle Lust zur Arbeit.
[Christ, Lena: Madam Bäurin. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1920], S. 4530]
Noch haben dir keine Kämpfe etwas von deiner Stärke geraubt.
[C’t, 1990, Nr. 3]
Denn was hat uns der Computer nicht schon alles geraubt?
[Die Zeit, 04.07.1997, Nr. 28]
Als dieser zu Fuß flüchten kann, rauben die Täter sein Auto.
[konkret, 1994]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Raubbeutler Raubdelikt Raubdruck Raubein raubeinig |
Räuber Räuberaufzug Räuberbande Räuberbraut Räuberei |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)