Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

rechts

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GrammatikAdverb
Aussprache  [ʀɛçʦ]
Grundformrecht1
Wortbildung  mit ›rechts‹ als Erstglied: Rechtsabbieger · Rechtsausfall · Rechtsauslage · Rechtsausleger · Rechtsaußen1 · Rechtsaußen2 · Rechtsdrall · Rechtsdrehung · Rechtsentwicklung2 · Rechtsextremist · Rechtsextremistin · Rechtsfahrgebot · Rechtsflanke · Rechtsgalopp · Rechtsgewinde · Rechtshänder · Rechtsklick · Rechtskonter · Rechtskraft2 · Rechtskurs · Rechtskurve · Rechtsliberale · Rechtsmasche · Rechtsopportunismus · Rechtsopposition · Rechtspartei · Rechtspopulismus · Rechtspopulist · Rechtsradikale · Rechtsradikalismus · Rechtsruck · Rechtsrutsch · Rechtsschnitt · Rechtsschuss · Rechtsschwenk · Rechtsschwenkung · Rechtssteuerung · Rechtsterror · Rechtsterrorismus · Rechtsterrorist · Rechtsterroristin · Rechtsverkehr2 · Rechtsverteidiger1 · Rechtsverteidigerin1 · Rechtswendung · rechts stehend · rechtsbündig · rechtsdrehend · rechtsextrem · rechtsextremistisch · rechtsgerichtet · rechtsgängig · rechtsherum · rechtshändig · rechtshängig · rechtskonservativ · rechtslastig · rechtsliberal · rechtsläufig · rechtsopportunistisch · rechtsorientiert · rechtsradikal · rechtsseitig · rechtsstehend · rechtsum
 ·  mit ›rechts‹ als Letztglied: halb rechts · halbrechts · ultrarechts
 ·  mit ›rechts‹ als Binnenglied: Links-rechts-Kombination · Mitte-Rechts-Koalition · Mitte-Rechts-Regierung · Rechts-rechts-Ware
Dieses Stichwort finden Sie im DWDS-Themenglossar zur Bundestagswahl 2021.
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
auf eine Fläche oder den Raum bezogenZDL
in gegensätzlicher Bedeutung zu links¹ (1)
a)
auf der rechten Seite
in gegensätzlicher Bedeutung zu links¹ (1 a)
Kollokationen: ZDL
als Adverbialbestimmung: rechts sitzen, stehen; rechts überholen; sich rechts einordnen; rechts blinken
Beispiele:
sie ging rechts von ihm
rechts von der Tür
rechts im Hintergrund kann man das Haus noch erkennen
rechts (= auf der rechten Straßenseite) gehen, fahren
die Straßenbahn rechts überholen
die Ortschaft, das Museum lassen wir rechts liegen (= wir gehen links daran vorbei)
Man sieht den Mann, wie er […] bei Rot über die Ampel fährt, rechts überholt, sich zwischen einem Bus und einem anderen Auto durchschlängelt und dann auf die Gegenfahrbahn rast und dort auch noch links überholt. [Süddeutsche Zeitung, 22.03.2021]ZDL
In der Tabelle rechts sehen Sie die Ergebnisse der Länder. [Bild, 04.12.2019]ZDL
Gerhard Schröder liest von Blättern ab, die links auf einem Stapel liegen, und sortiert sie auf einen Haufen, der rechts davon liegt. [Der Spiegel, 19.07.2004]ZDL
Bitte fahren Sie äußerst rechts und überholen Sie nicht. [Süddeutsche Zeitung, 14.01.1999]ZDL
Gelassen hört sich Jigal A[…], rechts im Bild mit weißem Pullover und umringt von Sicherheitsleuten, die Anklageschrift an. [Berliner Zeitung, 20.12.1995]ZDL
b)
nach der rechten Seite
in gegensätzlicher Bedeutung zu links¹ (1 b)
Kollokationen: ZDL
als Adverbialbestimmung: rechts abbiegen, abgehen, abzweigen
Beispiele:
das Auto will rechts abbiegen, konnte (nach) rechts ausweichen
der Karte nach müssen wir uns mehr rechts halten
auf dieser Straße kommen wir zu weit rechts ab
nach rechts gehen, schauen
von links nach rechts
An der Anschlussstelle Offenbach […] rechts abfahren und weiter auf die B46/B459 in Richtung Frankfurt. [Anfahrt – DFL Deutsche Fußball Liga, 10.01.2019, aufgerufen am 17.03.2021]ZDL
Sollte man versehentlich zu weit nach links steuern, spürt man, wie das Lenkrad sich unter der eigenen Hand sanft nach rechts bewegt […]. [Die Welt, 29.08.2015]ZDL
Daraufhin habe der Mercedes so stark abgebremst, dass der BMW‑Fahrer, ein 70‑jähriger Pensionär aus Österreich, nach rechts ziehen musste, um nicht aufzufahren. [Süddeutsche Zeitung, 29.12.2015]ZDL
Nach etwa 45 Minuten Gehzeit trifft man auf eine Wegegabelung, zweigt rechts ab und steigt in Richtung Irndorf wieder auf. [Südkurier, 31.10.2003]ZDL
übertragen Danach haben sich die Wähler in 16 Staaten [der USA] in den vergangenen Jahren im Vergleich zum Bundesdurchschnitt nach rechts bewegt, insbesondere bei der letzten Präsidentenwahl vor vier Jahren. [Die Welt, 03.09.2020]ZDL
übertragen
Phraseme:
weder nach links noch nach rechts blicken, schauenZDL
weder nach rechts noch nach links blicken, schauen (= einen Weg, ein Ziel unbeirrbar verfolgen)ZDL
Beispiele:
Tatsächlich habe ich bereits in Paris – das war in den späten siebziger Jahren – mit der Konstruktion von weiblichen Identitäten begonnen. Es sind dabei viele meiner wichtigsten Fotoserien entstanden. Dies ganz ohne zu wissen, ob andere Künstlerinnen, insbesondere Cindy Sherman, ähnliche Themen bearbeiten. Während meiner Arbeit schaue ich weder nach links noch nach rechts. [Neue Zürcher Zeitung, 25.09.2017]ZDL
Die Männer spielen fokussiert und schauen weder nach rechts noch nach links. [Saarbrücker Zeitung, 06.02.2014]ZDL
»Ich getraute nach dem Start weder nach links noch nach rechts zu blicken, sondern ich fuhr einfach den direkten Weg«, gab der Obwaldner nach dem Rennen sein Erfolgsrezept preis. [Luzerner Zeitung, 13.05.2009]ZDL
[…] Frauen [seien] oft selber Schuld daran, wenn sie in Chefetagen unterrepräsentiert sind. »Sie versuchen, hart wie Männer aufzutreten, anstatt sich auf ihre Stärken zu besinnen«, findet N[…]. »Frauen können zum Beispiel viel besser an mehreren Dingen gleichzeitig arbeiten. Die meisten Männer haben nur ein Ziel vor Augen und schauen weder nach links noch nach rechts [Der Tagesspiegel, 12.05.2001]ZDL
Er blickte […] weder nach rechts noch nach links […] [ BrechtDreigroschenroman354]
c)
die rechte Seite (als Ausgangspunkt einer Bewegung)ZDL
in gegensätzlicher Bedeutung zu links¹ (1 c)ZDL
Beispiele:
von rechts kommen
von rechts nach links laufen
rechts (= an die rechte Seite) heranfahren
Später wurde auch wieder ein Ball auf den Rasen gelegt und von 22 Beinen […] von rechts nach links gekickt. [Süddeutsche Zeitung, 14.06.2021]ZDL
Währenddessen kommt von rechts schon ein […] Roller auf mich zu. [Die Welt, 31.05.2017]ZDL
Angela Merkel kommt von rechts, durch eine kleine, weiße Tür, die bisher noch gar nicht aufgefallen ist […]. [Süddeutsche Zeitung, 09.06.2015]ZDL
Die arabische Schrift wird, anders als unsere, von rechts nach links geschrieben. [Die Zeit, 14.06.2012]ZDL
2.
in der politischen Anschauung zur Rechten¹ (2) gehörend
in gegensätzlicher Bedeutung zu links¹ (2)
Kollokationen: ZDL
als Adverbialbestimmung: rechts stehen; rechts orientiert
Beispiele:
er steht mit seinen Anschauungen ganz, weit rechts
er ist rechts eingestellt
»Eine Partei, die politisch rechts steht und ganz offensichtlich den Systemzusammenbruch herbeisehnt, ist zweifellos keine ›normale‹ Partei im demokratischen Wettstreit einer pluralistischen repräsentativen Demokratie«, schreibt Ralf Melzer in seinem Gastbeitrag »Was ist rechtspopulistisch, was rechtsextrem?«. [Der Spiegel, 30.06.2016 (online)] ZDL
Wie heute jeder weiß, entpuppte sich die Strategie, die CSU rechts von CDU und Merkel zu positionieren, als zerstörerisch. [Süddeutsche Zeitung, 10.07.2021]ZDL
Die Frage ist, ob es zu einer knappen Mehrheit der drei rechts orientierten Parteien reicht oder ob der sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez, der seit Juni 2018 ein Minderheitskabinett führt, im Amt bleiben kann. [Süddeutsche Zeitung, 09.11.2019]ZDL
Bei allen Entscheidungen müssen wir deutlich machen, dass sie unseren Grundpositionen, die in der Mitte oder rechts davon liegen, entsprechen. [Welt am Sonntag, 19.09.2010]ZDL
3.
(auf der) Außenseite eines Stoffes, Kleidungsstücks o. Ä.ZDL
in gegensätzlicher Bedeutung zu links¹ (3)
Beispiele:
das Kleid kann man rechts, darf man nicht von rechts bügeln (= das Kleid kann man, darf man nicht auf der Oberseite, sichtbaren Seite bügeln)
den Pullover nach rechts drehen, wenden
Waschanleitung: Im Wollprogramm und »Spülstop« bei 30–40 °C, Kleidungsstück vorher auf links drehen! Zum Trocknen wieder auf rechts drehen und auf ein Handtuch legen. [Stoff-Lexikon, 11.06.2010, aufgerufen am 20.08.2020]ZDL
Falten werden erst von rechts unter einem feuchten Tuch gebügelt, dann sind von links die Faltenbrüche einzeln fest zu bügeln. [Janusch, Antonie: Unser Schneiderbuch. Leipzig: Verlag für d. Frau 1979 [1965], S. 4]ZDL
4.
Handarbeit, meist Stricken mit rechten MaschenZDL
in gegensätzlicher Bedeutung zu links¹ (4)
Rechte Strickmaschen werden erzeugt, indem man den Arbeitsfaden hinter die Strickarbeit legt und die Nadelspitze der rechten Stricknadel von vorne nach hinten durch die nächste Masche auf der linken Stricknadel führt, den Faden um die Nadelspitze wickelt und dann von hinten nach vorne durch die Masche zieht.ZDL
Beispiele:
die letzte Masche wird rechts gestrickt
Rechts stricken, links stricken, Zöpfe und Muster nach Anleitung kann ich. [Ganz schön löchrig! – Runde Mode, 28.09.2019, aufgerufen am 20.08.2020]ZDL
Ein Längsstreifenmuster entsteht auch, wenn du abwechselnd 1 Masche rechts und 1 Masche links strickst. [Frost, Margarete: Aus bunten Fäden. Leipzig: Verl. für die Frau 1986, S. 5]ZDL

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Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
recht · Rechte · rechts · aufrecht · aufrechterhalten · rechtfertigen · rechtgläubig · rechtschaffen · Rechtschreibung
recht Adj. ‘richtig, dem Recht, den Gesetzen entsprechend, gut’, vgl. auch rechte Seite (‘äußere, obere Seite’) von Stoffen, Wäschestücken, (nur attributiv der rechte, ein rechter) ‘auf der Seite befindlich, die beim Menschen der Herzseite gegenüberliegt’, politisch ‘zur Rechten gehörend’ (s. unten Rechte f.), ahd. reht ‘recht, gerecht, berechtigt, richtig, gerade, einfach, gut, wirklich, zutreffend, wahr’ (8. Jh.), mhd. reht ‘in gerader Linie, gerade, Sitte, Recht entsprechend, gerecht, gehörig, wahrhaft, wirklich, eigentlich’, asächs. reht ‘recht, gerecht, richtig, wahr, gut, gerade, eben’, mnd. recht ‘gerade, aufrecht, richtig, genau, passend, wahr, eigentlich, gesetzmäßig, rechtmäßig, gerecht, auf der der Herzseite gegenüberliegenden Seite befindlich’, mnl. nl. recht, afries. riucht, aengl. riht, engl. right, anord. rēttr, schwed. rätt, got. raíhts führen auf germ. *rehta- und wie awest. rāšta ‘gerade’, griech. orektós (ὀρεκτός) ‘ausgestreckt, erwünscht, ersehnt’ (zu orégein, ὀρέγειν ‘(die Hand) hinstrecken, darreichen, sich strecken, zu erreichen suchen’), lat. rēctus ‘gerade, richtig, recht, aufrecht, regelrecht, schlicht, einfach, rechtschaffen, tugendhaft, sittlich’ (zu lat. regere ‘geraderichten, lenken, leiten, herrschen’) als to-Partizipialbildungen und mit anord. rēttr ‘Recht, Rechtsanspruch’ (germ. *rehtu-), air. recht ‘Ordnung, Gesetz, Recht’ als tu-Stämmen auf eine Wurzel ie. *reg̑- ‘gerade, geraderichten, lenken, recken, strecken, aufrichten’, wozu auch aind. ṛ́jyati, ṛñjáti ‘streckt sich, eilt’, irajyáti ‘ordnet an, lenkt’, rā́ṭ ‘König’, lat. rēx ‘Lenker, König’, air. reg-, rig- ‘ausstrecken’, (Genitiv rīg) ‘König’ gehören; s. ferner rank, recken, Rechen, rechnen, Reich, richten. Die ursprüngliche Bedeutung ‘geradegerichtet’ ist erhalten in rechter Winkel, Reckteck, aufrecht, senkrecht, waagerecht. Die heute geläufige Verwendung als Gegenwort zu link (s. d.) entwickelt sich in spätmhd. Zeit aus der Vorstellung des Gebrauchs der rechten Hand als geeignet, als richtig, gleichbed. ahd. zeso (8. Jh.), mhd. zese (flektiert ahd. zesawēr, mhd. zes(e)wer) ablösend. Vgl. dazu die übertragene Fügung rechte Hand ‘unentbehrlicher Helfer’ (17. Jh.), älter rechter Arm (16. Jh.), vgl. mhd. er was mīn zesewe hant. – Rechte f. ‘rechte Hand, rechter Arm’ (16. Jh.), seit dem 19. Jh. auch ‘politische Gruppe, Strömung, Partei (in einem parlamentarischen Staat), die konservative Ziele verfolgt’, im Anschluß an frz. la droite ‘die Rechte’, nach der Sitzordnung im Parlament, wo seit der französischen Restaurationszeit die konservativen Parteien ihre Plätze vom Präsidenten aus gesehen rechts innehatten. rechts Adv. ‘auf der rechten Seite’ (16. Jh.), ‘politisch zur Rechten gehörend’ (19. Jh.), hervorgegangen aus dem Genitiv Sing. des Adjektivs; vgl. ahd. (9. Jh.), mhd. rehtes ‘in rechter Weise, richtig’. aufrecht Adj. ‘gerade, aufgerichtet, rechtschaffen, redlich, unbestechlich’, ahd. ūfreht ‘aufgerichtet’ von der Körperhaltung (um 1000), mhd. ūfreht ‘gerade aufwärts gerichtet, aufrecht, emporstrebend, schlank, ohne Falsch’; in der Bedeutung ‘redlich, offenherzig, unbestechlich’ seit dem 18. Jh. mit aufrichtig (s. d.) konkurrierend; aufrechterhalten Vb. ‘bestehen lassen, an etw. festhalten’ (16. Jh.). rechtfertigen Vb. ‘die Berechtigung eines Tuns, Handelns nachweisen, erklären’, reflexiv ‘sich von einem Verdacht befreien, nachweisen, daß etw. berechtigt ist’, mhd. rehtvertegen, rehtvertigen ‘ausfertigen, übergeben, von einer Schuld befreien, vor Gericht vertreten, verteidigen, gerichtlich behandeln, bestrafen’, abgeleitet von mhd. rehtvertec, rehtvertic ‘gerecht, rechtmäßig, rechtschaffen, übereinstimmend mit’. rechtgläubig Adj. ‘strenggläubig, orthodox’, eigentlich ‘richtig gläubig’ (15. Jh.), Übersetzung von griech.-lat. orthodoxus (s. orthodox). rechtschaffen Adj. ‘ehrlich, redlich, anständig, pflichtbewußt, groß, stark, sehr’ (16. Jh.), eigentlich ‘richtig, gut beschaffen’, älter auch rechtgeschaffen (16. Jh.). Rechtschreibung f. ‘Lehre von der richtigen Schreibung der Wörter, Orthographie’ (2. Hälfte 16. Jh.), Übersetzung von griech.-lat. orthographia (s. Orthographie); vgl. ahd. rehtscrībāri ‘wer richtig schreibt’ (Hs. 12. Jh., für griech.-lat. orthographus).

Typische Verbindungen zu ›rechts‹ (berechnet)

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Zitationshilfe
„rechts“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/rechts#1>.

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GrammatikPräposition (mit Genitiv)
Aussprache  [ʀɛçʦ]
Grundformrecht1
Wortbildung  mit ›rechts‹ als Erstglied: Rechtslenker · rechtsfreundlich2
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ZDL-Vollartikel

Bedeutungen

1.
auf der rechten Seite (vom Sprecher oder von einem Objekt aus gesehen)
in gegensätzlicher Bedeutung zu links² (1)
Kollokationen:
in Koordination: rechts und links; links und rechts
Beispiele:
Einen Tag zuvor standen die Parkplätze rechts und links der B 410 (= Bundesstraße 410) noch komplett unter der braunen Flut – wie auch die Bundesstraße selbst. [Rhein-Zeitung, 17.07.2021]
Rechts und links des Schaufensters im Erdgeschoss befinden sich zwei Eingänge. [Neue Westfälische, 08.07.2021]
Auch in Berlin gab es bis zum Zweiten Weltkrieg eine Altstadt. Sie bestand aus den Quartieren rings um die ältesten Kirchen: rechts der Spree um Nikolai‑ und Marienkirche, Heiliggeistkapelle und Franziskanerkirche, auf dem linken Flussufer um die Petrikirche. [Die Welt, 13.12.2019]
Rechts und links der Allee stehen hinter gepflegten Vorgärten niedrige Häuser, in die Unternehmen und Stiftungen eingezogen sind. [Süddeutsche Zeitung, 11.12.2010]
Es war eine regelrechte Villa mit römischen Säulen rechts und links der Tür, Rhododendren im Vorgarten und weiter hinten einem großen Tulpenbaum. [Widmer, Urs: Das Buch des Vaters. Zürich: Diogenes 2004, S. 5]
Schließlich wird die gestürzte und weitgehend entblößte Schöne rechts der Mitte von dem aufdringlichen Figaro zwischen den Beinen gepackt. [Busch, Werner: Das sentimentalische Bild. München: Beck 1993, S. 7]
2.
auf der rechten Seite des politischen Spektrums, im Verhältnis zu einer anderen Partei o. Ä.
in gegensätzlicher Bedeutung zu links² (2)
Beispiele:
Immerhin hat sich mit der AfD direkt vor der Haustür der Christsozialen eine Partei rechts der CSU etabliert, die mit 11 Prozent nun auch im Landtag sitzen wird. [Aachener Zeitung, 15.10.2018]
Die parlamentarischen Voraussetzungen für eine Regierung rechts der Mitte existieren einfach nicht. [Süddeutsche Zeitung, 03.07.2021]
Dass die Konservativen als wichtigste Partei rechts der Mitte auf die Linie der Sozialliberalen einschwenkten, können Letztere als grossen Erfolg für sich verbuchen. [Neue Zürcher Zeitung, 24.03.2021]
Die Bayern werden bei der Stimmabgabe am kommenden Sonntag hoffentlich weniger emotional abstimmen und sich von den Polarisierern links und rechts der bürgerlichen Parteien deutlicher abgrenzen, als Umfragen uns weismachen wollen […]. [Münchner Merkur, 12.10.2018]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
recht · Rechte · rechts · aufrecht · aufrechterhalten · rechtfertigen · rechtgläubig · rechtschaffen · Rechtschreibung
recht Adj. ‘richtig, dem Recht, den Gesetzen entsprechend, gut’, vgl. auch rechte Seite (‘äußere, obere Seite’) von Stoffen, Wäschestücken, (nur attributiv der rechte, ein rechter) ‘auf der Seite befindlich, die beim Menschen der Herzseite gegenüberliegt’, politisch ‘zur Rechten gehörend’ (s. unten Rechte f.), ahd. reht ‘recht, gerecht, berechtigt, richtig, gerade, einfach, gut, wirklich, zutreffend, wahr’ (8. Jh.), mhd. reht ‘in gerader Linie, gerade, Sitte, Recht entsprechend, gerecht, gehörig, wahrhaft, wirklich, eigentlich’, asächs. reht ‘recht, gerecht, richtig, wahr, gut, gerade, eben’, mnd. recht ‘gerade, aufrecht, richtig, genau, passend, wahr, eigentlich, gesetzmäßig, rechtmäßig, gerecht, auf der der Herzseite gegenüberliegenden Seite befindlich’, mnl. nl. recht, afries. riucht, aengl. riht, engl. right, anord. rēttr, schwed. rätt, got. raíhts führen auf germ. *rehta- und wie awest. rāšta ‘gerade’, griech. orektós (ὀρεκτός) ‘ausgestreckt, erwünscht, ersehnt’ (zu orégein, ὀρέγειν ‘(die Hand) hinstrecken, darreichen, sich strecken, zu erreichen suchen’), lat. rēctus ‘gerade, richtig, recht, aufrecht, regelrecht, schlicht, einfach, rechtschaffen, tugendhaft, sittlich’ (zu lat. regere ‘geraderichten, lenken, leiten, herrschen’) als to-Partizipialbildungen und mit anord. rēttr ‘Recht, Rechtsanspruch’ (germ. *rehtu-), air. recht ‘Ordnung, Gesetz, Recht’ als tu-Stämmen auf eine Wurzel ie. *reg̑- ‘gerade, geraderichten, lenken, recken, strecken, aufrichten’, wozu auch aind. ṛ́jyati, ṛñjáti ‘streckt sich, eilt’, irajyáti ‘ordnet an, lenkt’, rā́ṭ ‘König’, lat. rēx ‘Lenker, König’, air. reg-, rig- ‘ausstrecken’, (Genitiv rīg) ‘König’ gehören; s. ferner rank, recken, Rechen, rechnen, Reich, richten. Die ursprüngliche Bedeutung ‘geradegerichtet’ ist erhalten in rechter Winkel, Reckteck, aufrecht, senkrecht, waagerecht. Die heute geläufige Verwendung als Gegenwort zu link (s. d.) entwickelt sich in spätmhd. Zeit aus der Vorstellung des Gebrauchs der rechten Hand als geeignet, als richtig, gleichbed. ahd. zeso (8. Jh.), mhd. zese (flektiert ahd. zesawēr, mhd. zes(e)wer) ablösend. Vgl. dazu die übertragene Fügung rechte Hand ‘unentbehrlicher Helfer’ (17. Jh.), älter rechter Arm (16. Jh.), vgl. mhd. er was mīn zesewe hant. – Rechte f. ‘rechte Hand, rechter Arm’ (16. Jh.), seit dem 19. Jh. auch ‘politische Gruppe, Strömung, Partei (in einem parlamentarischen Staat), die konservative Ziele verfolgt’, im Anschluß an frz. la droite ‘die Rechte’, nach der Sitzordnung im Parlament, wo seit der französischen Restaurationszeit die konservativen Parteien ihre Plätze vom Präsidenten aus gesehen rechts innehatten. rechts Adv. ‘auf der rechten Seite’ (16. Jh.), ‘politisch zur Rechten gehörend’ (19. Jh.), hervorgegangen aus dem Genitiv Sing. des Adjektivs; vgl. ahd. (9. Jh.), mhd. rehtes ‘in rechter Weise, richtig’. aufrecht Adj. ‘gerade, aufgerichtet, rechtschaffen, redlich, unbestechlich’, ahd. ūfreht ‘aufgerichtet’ von der Körperhaltung (um 1000), mhd. ūfreht ‘gerade aufwärts gerichtet, aufrecht, emporstrebend, schlank, ohne Falsch’; in der Bedeutung ‘redlich, offenherzig, unbestechlich’ seit dem 18. Jh. mit aufrichtig (s. d.) konkurrierend; aufrechterhalten Vb. ‘bestehen lassen, an etw. festhalten’ (16. Jh.). rechtfertigen Vb. ‘die Berechtigung eines Tuns, Handelns nachweisen, erklären’, reflexiv ‘sich von einem Verdacht befreien, nachweisen, daß etw. berechtigt ist’, mhd. rehtvertegen, rehtvertigen ‘ausfertigen, übergeben, von einer Schuld befreien, vor Gericht vertreten, verteidigen, gerichtlich behandeln, bestrafen’, abgeleitet von mhd. rehtvertec, rehtvertic ‘gerecht, rechtmäßig, rechtschaffen, übereinstimmend mit’. rechtgläubig Adj. ‘strenggläubig, orthodox’, eigentlich ‘richtig gläubig’ (15. Jh.), Übersetzung von griech.-lat. orthodoxus (s. orthodox). rechtschaffen Adj. ‘ehrlich, redlich, anständig, pflichtbewußt, groß, stark, sehr’ (16. Jh.), eigentlich ‘richtig, gut beschaffen’, älter auch rechtgeschaffen (16. Jh.). Rechtschreibung f. ‘Lehre von der richtigen Schreibung der Wörter, Orthographie’ (2. Hälfte 16. Jh.), Übersetzung von griech.-lat. orthographia (s. Orthographie); vgl. ahd. rehtscrībāri ‘wer richtig schreibt’ (Hs. 12. Jh., für griech.-lat. orthographus).

Typische Verbindungen zu ›rechts‹ (berechnet)

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Zitationshilfe
„rechts“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/rechts#2>.

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