reich
Adj.
‘wohlhabend, vermögend, mit vielen wertvollen Dingen ausgestattet, kostbar, reichlich, großzügig, ergiebig, gehaltvoll, umfassend’.
Die
ja-Stämme
ahd.
rīhhi
(8. Jh.),
mhd.
rīch(e)
‘von hoher Abkunft, vornehm, edel, mächtig, gewaltig, viel besitzend, reich’,
asächs.
rīki
‘mächtig, gewaltig, reich’,
mnd.
rīk(e),
mnl.
rīke,
nl.
rijk,
afries.
rīk(e),
aengl.
rīce,
engl.
rich
‘reich’
und
(aus einem
i-Stamm
umgebildetes)
anord.
rīkr
‘reich, mächtig’,
schwed.
rik
‘reich’
(vgl. dazu als
ja-
oder
i-Stamm
vorauszusetzendes
got.
reikeis
oder
reiks
‘mächtig’)
werden als Ableitungen von einem Substantiv
germ.
*rīk-
‘Herrscher, Fürst, König’,
überliefert in
got.
reiks
‘Herrscher, Obrigkeit’,
betrachtet,
wofür Entlehnung aus dem
Kelt. angenommen wird
(zu anderen Deutungsversuchen s.
↗
Reich).
Die ursprüngliche Bedeutung
‘königlich, fürstlich, von vornehmer Abstammung’
entwickelt sich über
‘vornehm, mächtig’
(so noch im
Frühnhd.)
zu
‘wohlhabend, begütert’;
reich
wird damit Gegenwort von
arm.
Häufig als Grundwort in Adjektivkomposita,
vgl.
erfolg-,
ertrag-,
fett-,
fisch-,
geist-,
hilf-,
lieb-,
ruhm-,
sieg-,
sinn-,
tugend-,
wald-,
wortreich;
ursprünglich auch mit genitivischem ersten Glied
entsprechend der Rektion von
reich,
vgl.
einfalls-,
freuden-,
gnaden-,
segensreich.
anreichern
Vb.
‘reicher machen, bereichern, den Gehalt an bestimmten Bestandteilen erhöhen’
(17. Jh.),
bereichern
Vb.
‘reicher, größer machen’,
reflexiv
‘sich auf Kosten anderer einen Gewinn verschaffen’
(um 1600),
beide zum Komparativ
reicher
gebildet;
vgl. älteres
bereichen,
mhd.
berīchen
‘reich machen’.
reichlich
Adj.
‘in großer, ausreichender Menge, sehr viel, mehr als, ziemlich’,
ahd.
rīhlīh
‘mächtig, gewaltig, königlich’
(9. Jh.),
mhd.
rīchelich,
rīlich
‘reich, reichlich, herrlich, kostbar, freigebig’.
Reichtum
m.
‘großes Vermögen, bedeutender Besitz, Pracht, Fülle’,
ahd.
rīhtuom
‘Herrschaft, Macht, Herrschsucht, Reichtum’
(9. Jh.),
mhd.
rīchtuom;
vgl.
asächs.
rīkidōm
‘Herrschaft, Macht, Reichtum’,
aengl.
rīcedōm
‘Herrschaft’.
reichhaltig
Adj.
‘vieles enthaltend, darbietend’
(Anfang 18. Jh.),
zuvor
reichhalt
(17. Jh.),
ursprünglich als Ausdruck des Berg- und Hüttenwesens von Erzen,
die reichen Gehalt an Edelmetall haben.