reimen
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung rei-men
Wortbildung
mit ›reimen‹ als Erstglied:
Reimer
· Reimerei · Reimspruch · Reimwort
· mit ›reimen‹ als Letztglied: Gereime · anreimen · zusammenreimen
· mit ›reimen‹ als Letztglied: Gereime · anreimen · zusammenreimen
Bedeutungsübersicht
- 1. ein Wort mit einem anderen zu einem Reim verbinden
- [übertragen] etw. in Einklang miteinander bringen
- 2. ⟨ein Wort reimt sich auf ein anderes⟩ ein Wort bildet mit einem anderen einen Reim
- [übertragen] ⟨sich (mit etw.) reimen⟩ mit etw. zusammenpassen, einen Sinn geben
eWDG
Bedeutungen
1.
ein Wort mit einem anderen zu einem Reim verbinden
Beispiele:
er hat ein Wort auf das andere gereimt
er hat Freud auf Leid gereimt
die Verse sind gut, schlecht gereimt
eine gereimte Fabel (= eine Fabel in gereimten Versen)
übertragen etw. in Einklang miteinander bringen
2.
⟨ein Wort reimt sich auf ein anderes⟩ein Wort bildet mit einem anderen einen Reim
Beispiele:
›Hund‹ reimt sich auf ›Fund‹
salopp reim dich oder ich fress dich (= wird gesagt, wenn sich etw. unbedingt reimen soll)
übertragen ⟨sich (mit etw.) reimen⟩mit etw. zusammenpassen, einen Sinn geben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Reim · reimen
Reim m. ‘Gleichklang einer oder mehrerer Silben bei verschiedenem Anlaut (besonders am Ende einer Verszeile), kleines Gedicht, Vers’, mhd. rīm ‘Reim, Vers(zeile), Verspaar’ ist entweder eine Entlehnung von afrz. frz. rime ‘gebundene Rede, Reim’ oder übernimmt vielmehr als altes germ. Wort im Sinne von ‘Reihe’ (wie auch das Mnd. und Mnl.) die im Afrz. übliche Bedeutung. Denn afrz. rime stammt wohl (vgl. FEW 16, 718) seinerseits aus dem Germ., und zwar aus anfrk. *rīm ‘Reihe’ bzw. ahd. rīm ‘Reihe, Reihenfolge, Zahl’ (8. Jh.), denen asächs. unrīm ‘Unzahl’, aengl. rīm ‘Zahl, Zählung, Rechnung’, anord. rīm ‘Berechnung, Kalender’ (auch, nach dem Mnd., ‘Reim, Gedicht’) entsprechen. Diese sind verwandt mit griech. ararískein (ἀραρίσκειν) ‘zusammenfügen, verfertigen’, arithmós (ἀριθμός) ‘Reihe, Zahl, (Auf)zählung’, nḗritos (νήριτος) ‘zahllos, unendlich’, lat. rītus ‘Gebrauch, Sitte, Gewohnheit, Art’, air. rīm ‘Zahl’, so daß Anschluß an die Wurzelform *(a)rī̌-, *rēi- der unter Arm (s. d.) angeführten Wurzel ie. *ar(ə)- ‘zusammenfügen, passen’ möglich ist. Die Bedeutungsentwicklung führt von ‘Reihenfolge’ über ‘Reihe ähnlich klingender Versausgänge, Reimreihe’ zu ‘Endreim’ und ‘Reimvers’. Die bis ins 17. Jh. reichende Verwendung von Reim im Sinne von ‘Vers(zeile), Verspaar’ ist noch in Kehrreim (s. d.) und Kinderreim ‘einfacher, leicht faßlicher, einprägsamer Reim, Vers für Kinder’ bewahrt. Durch Opitz wird Reim (nach frz. Vorbild) als ‘Endreim’ definiert. – reimen Vb. ‘Reime bilden, in Reimen ausdrücken, in Reime bringen’, reflexiv ‘einen (End)reim bilden, zueinander passen, einen Sinn ergeben’, mhd. rīmen ‘in Verse bringen’, aus gleichbed. afrz. rimer; vgl. dagegen ahd. rīmen, aengl. rīman ‘zählen’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Linguistik/Sprache
(ein) Gedicht verfassen ·
Gedichte schreiben ·
Verse schmieden ·
dichten ·
reimen
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›reimen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›reimen‹.
Verwendungsbeispiele für ›reimen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich sah sie mir an, und erstaunlich viele reimten sich.
[Müller,Herta: Der König verneigt sich und tötet, München: Carl Hanser Verlag 2003, S. 49]
Wie reimt sich das alles auf «exzentrisches Kind deutscher Romantik»?
[Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 240]
Auf ihre Namen reimt sich nichts, und beide gehen gerichtlich dagegen vor, daß es jemand wagt, sich einen Reim auf ihre Taten zu machen.
[konkret, 1993]
Und dieses Zeugs sickert von den politischen Aufsätzen langsam in die Sprache ein, und nächstens wird einer noch etwas darauf reimen.
[Tucholsky, Kurt: Neudeutsch. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1918]]
Doch wie reimt sich das mit dem Recht auf Leben?
[Die Zeit, 03.02.1975, Nr. 05]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Reihzeit Reiki Reim Reimart Reimchronik |
Reimer Reimerei Reimgedicht Reimgeklingel Reimlexikon |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)