roh
GrammatikAdjektiv
Aussprache [ʀoː]
formal verwandt mitverrohen
Wortbildung
mit ›roh‹ als Erstglied:
Rohbau
· Rohbaumwolle · Rohbenzin · Rohbernstein · Rohbilanz · Rohboden · Rohbogen · Rohbrand · Rohbraunkohle · Rohdiamant · Rohdichte · Roheis · Roheisen · Rohentwurf · Rohertrag · Rohfabrikat · Rohfassung · Rohfilm · Rohgarn · Rohgas · Rohgemüse · Rohgewebe · Rohgewicht · Rohgewinn · Rohglas · Rohglasur · Rohglyzerin · Rohguss · Rohhaut · Rohheit · Rohholz · Rohkaffee · Rohkakao · Rohkautschuk · Rohkohle · Rohkost · Rohleder · Rohleinwand · Rohling · Rohmanuskript · Rohmasse · Rohmaterial · Rohmetall · Rohmilch · Rohpapier · Rohprodukt · Rohproduktion · Rohprotein · Rohsaft · Rohsamt · Rohseide · Rohseife · Rohsilber · Rohstahl · Rohstoff · Rohtabak · Rohumsatz · Rohware · Rohwasser · Rohwolle · Rohwurst · Rohzucker · Rohzustand · Rohöl · Rohübersetzung · roherweise · rohgezimmert
· mit ›roh‹ als Letztglied: halb roh · halbroh
· mit ›roh‹ als Letztglied: halb roh · halbroh
Mehrwortausdrücke
jmdn., etw. wie ein rohes Ei behandeln ·
wie auf Eiern ·
wie auf rohen Eiern
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
nicht bearbeitet, verarbeitet, unfertig
Beispiele:
rohes Holz, Leder, rohe Leinwand, rohes Material
ein roh behauener Stein
ein Regal aus rohen Brettern zimmern
der Bau ist im Rohen (= als Rohbau) fertig
ein roher (= noch nicht in den Einzelheiten ausgeführter) Entwurf
nach roher (= ungefährer) Schätzung
3.
⟨rohes Fleisch⟩von der Haut entblößtes, blutiges Fleisch
Beispiel:
bei dem Unfall verletzte er sich so stark, dass das rohe Fleisch zu sehen war
4.
im Verhalten anderen gegenüber gefühllos, grob, verletzend
Beispiele:
ein roher Mensch
umgangssprachlichein roher, harter Bursche
jmdn. roh behandeln
sich roh benehmen
er hat ein rohes Wesen, rohe Umgangsformen
derb
Beispiele:
jmdm. mit rohen Worten erwidern
er ist kein Freund von rohen Späßen
ein roher Geschmack
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
roh · Roheit · Rohling · verrohen · Rohstoff
roh Adj. ‘nicht zubereitet, ungekocht, unbehauen, ungeschliffen, ungebildet, gewalttätig’, ahd. (h)rō, Genitiv (h)rōwes (9. Jh.), mhd. rou, rō, rā, rōch, rouch, asächs. hrāo, mnd. rō, mnl. raeu, rau, nl. rauw, aengl. hrēaw, engl. raw, anord. hrār, schwed. rå (germ. *hrawa-) und außergerm. aind. krūráḥ ‘wund, roh, blutig, grausam, hart’, air. crūaid ‘hart, fest’, lat. crūdus ‘ungekocht, blutend, unreif, unverdaut, rauh, unbearbeitet, gefühllos’ sowie aind. kravíḥ ‘rohes Fleisch’, mir. crū ‘Blut’, kymr. crau ‘Blut’, griech. kréas (κρέας) ‘Fleisch, Fleischstück’, lat. cruor ‘rohes, dickes Blut außerhalb des Körpers’, lit. kraũjas ‘Blut’, apoln. kry, poln. krew, aslaw. krъvь, russ. krov’ (кровь) ‘Blut’ führen auf eine Wurzel ie. *kreu(ə)-, *krū- ‘dickes, stockendes Blut, blutiges, rohes Fleisch’. – Roheit f. ‘roher Zustand, rohe Gesinnung, rohes Benehmen, Grausamkeit’ (15. Jh.). Rohling m. ‘grausamer, niederträchtiger Mensch’ (15. Jh.), dann auch Bezeichnung für bestimmte noch zu bearbeitende Werkstücke. verrohen Vb. ‘gefühllos, grausam werden’ (Ende 19. Jh.). Rohstoff m. ‘Naturprodukt vor der Bearbeitung’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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nicht gar ·
roh ·
ungekocht
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›roh‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›roh‹.
Verwendungsbeispiele für ›roh‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Gewiß wäre es zu einfach, sie als roh, rücksichtslos, einfach als unerzogen zu bezeichnen.
[Ichenhäuser, Ernst Z.: Erziehung zum guten Benehmen, Berlin: Volk u. Wissen 1983, S. 381]
Sie konnten es dadurch sogar roh essen, so zart war es.
[Braun, Anne u. Nell, Edith: Man muß sich nur zu helfen wissen, Leipzig: Verl. für die Frau 1971, S. 193]
Wie entwickelt sich aus der rohen sinnlichen Wahrnehmung das reine Erkennen?
[Vorländer, Karl: Geschichte der Philosophie. In: Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1913], S. 7031]
Die waren aus rohem Holz gekloppt, das konnte man noch genau sehen.
[konkret, 1989]
Die Kirche rollt durch die neue Zeit dahin wie ein rohes Ei.
[Tucholsky, Kurt: Brief an eine Katholikin. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1930]]
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