rufen
Vb.
‘die Stimme laut ertönen lassen’.
Das ursprünglich reduplizierende
germ. Verb
ahd.
(h)ruofan
(8. Jh.),
mhd.
ruofen,
(
md.)
rūfen,
rōfen,
asächs.
hrōpan,
mnd.
rōpen,
mnl.
nl.
roepen,
afries.
hrōpa,
aengl.
hrōpan
‘rufen’
(
germ.
*hrōpan)
ist ebenso wie schwach flektierendes
ahd.
(h)ruofen
(9. Jh.),
mhd.
rüefen,
ruofen,
(
md.)
rūfen,
rōfen,
anord.
hrōpa,
hrœpa
‘verleumden, rufen’,
schwed.
ropa,
got.
hrōpjan
‘rufen’
(
germ.
*hrōpjan)
vermutlich lautnachahmenden Ursprungs
und gehört zu einer
b-Erweiterung
der Schallwurzel
ie.
*kar(ə)-
‘laut preisen, rühmen’,
wozu auch
↗
Ruhm
(s. d.)
und
außergerm.
aind.
carkarti
‘erwähnt rühmend’,
karkaríḥ,
karkarī́
‘eine Art Laute’,
kīrtíḥ
‘Ruhm, Kunde, Erwähnung, Preis, Lob’,
griech.
karká͞irein
(
καρκαίρειν)
‘erdröhnen, erbeben, zittern’,
kḗryx
(
κήρυξ),
(
dor.)
kā́ryx
(
κάρυς)
‘Herold, Bote’,
lit.
kar̃das
‘Widerhall, Echo’,
kardìntis
‘sich bemerkbar machen, von sich hören lassen’,
ablautend
alit.
apkerdžiu
‘ich verkünde’
gestellt werden können.
Ruf1
m.
‘lautliche Äußerung, Appell, Forderung, Berufung (in ein Amt), Leumund’,
ahd.
(h)ruof
(11. Jh.),
mhd.
ruof,
(
md.)
rūf,
mnd.
rōp
‘Ruf, Geschrei’,
mnl.
nl.
roep,
aengl.
hrōp
‘Ruf, Geschrei, Klage’,
anord.
hrōp
‘Verleumdung, Gerücht’,
got.
hrōps
‘Ruf, Geschrei’
und
ahd.
(h)ruoft
‘Geschrei’
(8. Jh.),
mhd.
ruoft
‘Ruf, Geschrei, Schall, Leumund’
sind Abstraktbildungen zum Verb
(vgl. auch
ahd.
gi(h)ruofti,
mhd.
geruofte,
s.
↗
Gerücht).
verrufen
Vb.
(veraltet)
‘öffentlich bekanntmachen’,
mhd.
(stark und schwach)
verruofen,
verrüefen
‘öffentlich ausrufen’,
danach
‘in schlechten Ruf bringen’
(17. Jh.).
Heute nur noch
verrufen
Part.adj.
‘übel beleumdet, berüchtigt’
(18. Jh.).
Rufname
m.
(19. Jh.).