gehoben ⟨jmd. ruht⟩jmd. findet Entspannung
a)
jmd. ruht sich aus, erholt sich
Beispiele:
auf einer Bank, im Lehnstuhl ruhen
im Schatten eines Baumes ruhen
das Kind ruht an der Brust der Mutter
die müden Glieder ruhen lassen
lass uns unter dieser Eiche ein wenig ruhen!
der ruhende Wanderer
sprichwörtlichnach getaner Arbeit ist gut ruhen
sprichwörtlichnach dem Essen soll man ruhen oder tausend Schritte tun
bildlich
Beispiele:
der Wald, See ruht still
(= liegt ruhig da)
ihre fleißigen Hände ruhten nie
(= sie arbeitete immer)
den Geist ruhen lassen
(= sich geistig nicht anstrengen)
übertragen
Grammatik: mit Verneinung
Beispiele:
die Angelegenheit lässt mich nicht ruhen
(= beschäftigt mich dauernd)
er will nicht ruhen
(= er will in seinen Anstrengungen nicht nachlassen), bis alles geregelt ist
ich will nicht ruhen und rasten
(= ich will unermüdlich tätig sein)
nicht (eher) ruhen, bis …
(= nicht aufhören, bis …)
b)
jmd. schläft
Beispiele:
gut, lange, bis zum Morgen ruhen
ich wünsche wohl zu ruhen!
(= Wunsch beim Schlafengehen)
wie haben Sie geruht?
gehoben, verhüllend, bildlich jmd. ist, liegt begraben
Beispiele:
auf dem Friedhof, im Grabe ruhen
ruhe sanft!, ruhe in Frieden!, hier ruht (in Gott) …
(= Grabinschrift)
lass die Toten ruhen!
(= sprich nichts Nachteiliges über die Toten!)