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runzeln

Grammatik Verb
Aussprache 
Worttrennung run-zeln
Wortbildung  mit ›runzeln‹ als Erstglied: Runzelstirn  ·  mit ›runzeln‹ als Letztglied: umrunzeln
eWDG

Bedeutung

die Stirn, Augenbrauen runzelndie Stirn zu Falten, die Augenbrauen zusammenziehen
Beispiele:
er runzelte abweisend, finster, unmutig, besorgt, erstaunt die Stirn
sie runzelt die Stirn über die Störung (= sie zeigt durch Runzeln der Stirn, dass sie ungehalten ist)
mit gerunzelter Stirn, gerunzelten Brauen sah sie sich das Diktatheft des Sohnes an
meine Haifischchen … die das Blitzen meiner Augenwinkel in Mord umsetzen und das Runzeln meiner Brauen in Brand! [ DürrenmattHörspiele51]
etw. runzelt sichetw. bildet Runzeln
Beispiele:
die Schalen überreifen Obstes runzeln sich
der Schneehang runzelt sich, bevor er als Lawine niederbricht [ Becher6,562]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Runzel · runz(e)lig · runzeln
Runzel f. ‘Hautfalte, Falte auf der Oberfläche, Furche’, ahd. (h)runzilo m. (10. Jh.), (h)runzila f. (11. Jh.), mhd. runzel ‘Runzel’, Deminutivum von ahd. (h)runza (um 1000), mhd. runze. Setzt man älteres *hrunkza aus germ. *hrunkita voraus, aus dem ahd. (h)runza durch Konsonantenerleichterung hervorgegangen sein könnte, so lassen sich vergleichen mhd. runke ‘Runzel’, anord. hrukka (*hrunkwōn), schwed. rynka (aus *hrunkwjōn) ‘Runzel’ und (ablautend) anord. hrøkkva (aus *hrenkwan) ‘sich krümmen, ringeln, zurückweichen’ sowie kausatives hrøkkva (aus *hrankwjan) ‘schlingen, schleudern, fortjagen’, ferner mit anlautendem sk- anord. skrukka ‘Rindenkorb’, eigentlich ‘altes runzliges Weib’, schwed. (mundartlich) skrokka ‘runzlige alte Frau, Korb aus Birkenrinde’, schwed. skrynkla ‘Runzel; knittern’, aengl. scrincan ‘sich zusammenziehen, schrumpfen, welken’, engl. to shrink ‘(ein-, zusammen)schrumpfen, eingehen, einlaufen, abnehmen’, mnl. schrinken ‘sich zurückziehen’. Alle Formen führen auf ie. *(s)kreng-, nasalierte Form von ie. *(s)kerg-, einer Erweiterung der verbreiteten (s. Ring, Rücken, schräg, Schrank, Schranke, schreiten) Wurzel ie. *(s)ker- ‘drehen, biegen, kreisend bewegen’ und auch ‘einschrumpfen, runzeln’. – runz(e)lig Adj. ‘von Runzeln durchzogen, faltig’ (18. Jh.), älter runzlicht, ahd. runziloht (11. Jh.), mhd. runzeleht. runzeln Vb. ‘Runzeln bilden, in Falten legen, ziehen’, reflexiv ‘Runzeln bekommen’, mhd. runzeln.

Thesaurus

Synonymgruppe
runzeln (Stirn, Augenbrauen) · rümpfen (Nase)

Typische Verbindungen zu ›runzeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›runzeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›runzeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wir kontrollieren, runzeln, falten, maskieren und verschleiern es, wir lassen es lachen und leiden. [Die Welt, 16.11.2005]
Und wenn man uns fragen würde, ob wir gerade weg waren, ob wir gerade hypnotisiert waren, würden wir verständnislos die Stirn runzeln. [Die Zeit, 06.04.2000, Nr. 15]
In die nächste Generation befördert, sagt er und sie runzelt die Stirn. [Die Zeit, 12.12.2013, Nr. 50]
Meine Stirn runzelt sich, und Ärger steigt in mir auf. [Die Zeit, 08.04.2013, Nr. 15]
Aber wenn sie da gewesen wäre, dann hätte sie bestimmt streng die Stirn gerunzelt. [Die Zeit, 29.08.2011, Nr. 35]
Zitationshilfe
„runzeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/runzeln>.

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