rustikal
Adj.
‘ländlich, bäuerlich, von gediegener Einfachheit’,
älter
‘bäurisch-grob, ungehobelt’.
Nach dem Vorbild von gleichbed.
mlat.
rusticalis,
einer Ableitung von
lat.
rūsticus
‘zum Lande gehörig, ländlich, einfach, unbeholfen, plump’,
substantiviert
‘Bauer’
(zu
lat.
rūs
‘Land, Feld, Landgut’)
wird
rustikal
(2. Hälfte 18. Jh.)
gebildet,
zunächst als Kompositionsglied
(
Rustical-Instinct,
1784).
Im 19. Jh. löst es in adjektivischer Verwendung selten bezeugtes
nhd.
rustik
ab,
entlehnt (1. Hälfte 18. Jh.) aus
mfrz.
frz.
rustique
‘ländlich, bäurisch, grob, unbebaut, verwildert’,
dies aus
lat.
rūsticus
(s. oben).
Auf direkter Entlehnung aus dem
Lat. beruht
(
lat.
rūsticus
bzw.
plēbēius
glossierend)
ahd.
rustih
(8. Jh.),
rustīg
(10. Jh.)
‘ländlich, bäurisch, schlicht, plump, roh’.