säen
Vb.
‘Samen in den Boden bringen’.
Die teils starken, teils ehemals starken
germ. Verben
ahd.
sāen
(8. Jh.),
mhd.
sæjen,
sæwen,
sæhen,
sæn
‘ausstreuen, säen, besäen’,
asächs.
sāian,
mnl.
saeyen,
sayen,
nl.
zaaien,
aengl.
sāwan,
engl.
to sow,
anord.
sā,
schwed.
så,
got.
(reduplizierend)
saian
führen auf
germ.
*sæ(j)a-
und sind verwandt mit
lat.
serere
(
sēvī,
satum)
‘säen, pflanzen, hervorbringen, zeugen’,
aslaw.
sěti,
russ.
séjat’
(
сеять),
lit.
séti,
lett.
sēt
‘säen’,
den unter
↗
Saat
und
↗
Samen
(s. d.)
genannten Formen
und wohl auch mit
aind.
sī́ram
‘Pflug’,
vgl. auch
ahd.
sāāri
‘Sämann’
(8. Jh.).
Man verbindet damit weiterhin
(obwohl diese Beziehung nicht unumstritten ist)
aind. Formen,
die auf eine Ausgangsbedeutung
‘werfen’
weisen,
wie
aind.
sā́yakaḥ
‘Wurfgeschoß, Pfeil’,
prásitiḥ
‘das Dahinschießen, Schußbahn, Ansturm, Lauf’
und faßt die in zahlreichen Ablautformen auftretenden
Angehörigen beider semantischen Gruppen
unter dem gemeinsamen Wurzelansatz
ie.
*sēi-,
*sē-,
auch
*sei-
‘entsenden, werfen, fallen lassen, säen’
zusammen.