etw., das man sagen darf, das auszusprechen gestattet ist; etw., das man aussprechen kann, das ausdrückbar ist
Kollokationen:
als Genitivattribut: die Grenzen des Sagbaren
Beispiele:
Vieles ist seit dem letzten August [in der Flüchtlingsdebatte]
sagbar geworden, das vorher unsäglich war. [Die Welt, 31.08.2016]
Dieser Raum des Sagbaren und Machbaren
unterliegt einem ständigen Wandel. [Die Welt, 31.01.2019]
Was ist noch sagbar, was ist witzig, was ist
diskriminierend? [Süddeutsche Zeitung, 21.12.2018]
Die AfD hat vielerorts aggressiven Wahlkampf gemacht, die Grenzen
des Sagbaren verschoben, verschüttete Ressentiments
freigelegt. [Süddeutsche Zeitung, 19.03.2016]
Das, wofür Anna Achmatowa in ihrer Muttersprache Worte findet, um es
sagbar zu machen, kennt
[…] keine geografischen oder nationalen
Grenzen, Terror und Schmerz sind universell. [Süddeutsche Zeitung, 31.10.2013]
In ihnen [den Filmen »La Ciociara« von de Sica und »Die Nacht« von Antonioni] wird endlich wieder deutlich,
daß die Filmkunst manches ausdrücken kann, was in Worten nicht
sagbar ist. [Die Zeit, 28.04.1961, Nr. 18]
bildungssprachlichDer Dichter soll einmal das
U[n]sagbarste ausdrücken wollen, eine
Landschaftsstimmung, das andere Mal das Sagbarste,
einen sogenannten konkreten Gegenstand. [Fritz Mauthner: Kritiken, Philosophische Aufsätze, Erzählungen, Kulturgeschichtliche Schriften, Romane, Autobiografie und mehr. [o. A.]: Musaicum Books 2017] ungewöhnl.
Als sagbarere Spielart des Rassismus schon
lange beliebt, verfestigen sich aktuell islamfeindliche Einstellungen bis in
die Mitte der Gesellschaft. [Islamfeindlichkeit vs. Antimuslimischer Rassismus vs.
Islamophobie, 05.03.2015, aufgerufen am 08.09.2019] ungewöhnl.