Salz
n.
Bezeichnung für das aus Natriumchlorid bestehende Kochsalz.
Ahd.
(8. Jh.),
mhd.
salz,
asächs.
salt,
mnd.
solt,
mnl.
sout,
nl.
zout,
afries.
salt,
aengl.
s(e)alt,
engl.
anord.
schwed.
got.
salt
(
germ.
*salta-)
weisen
(wie
Sülze,
s. d.)
ein dentales Element
(
ie.
-d)
auf gegenüber
griech.
hals
(
ἅλς),
lett.
sāls,
aslaw.
solь,
russ.
sol’
(
соль),
air.
salann
‘Salz’
und
Sole
(s. d.).
Zugrunde liegt die unter
Salweide
(s. d.)
genannte Wurzel
ie.
*sal-
‘schmutziggrau’,
die auch
(da Salz ungebleicht verwendet wurde)
substantiviert für
‘Salz, Seesalz’
gilt.
Der Dental kann verschiedenen Ursprungs sein.
Er dient zunächst der Bildung des Nominativs
(auch für
lat.
sāl
‘Salz’
wird meist Herkunft aus
*sāld
oder
*sald
angenommen),
erscheint aber auch in verbalen Bildungen wie
salzen
(s. unten),
lat.
sallere
(aus
*saldere)
‘salzen’
und dem zugehörigen Part.adj.
lat.
salsus
(aus
*saldtos)
‘gesalzen’.
Bei Verben
(und den von ihnen abgeleiteten Formen)
kann
d
ein ursprünglich präsensbildendes Element sein.
Vor allem im
Baltoslaw.
zeigt sich bei Bildungen mit Dental wie
aruss.
solodъ,
russ.
sólod
(
солод)
‘Malz’,
aslaw.
sladъkъ,
russ.
sládkij
(
сладкий),
(landschaftlich)
solódkij
(
солодкий),
lit.
saldùs
‘süß’
eine besondere semantische Entwicklung,
die von
‘Salz’
bzw.
‘salzig’
über die Vorstellung
‘wohlschmeckend, würzig’
zu
‘süß’
bzw.
‘Süßes’
führt.
Im 16. Jh. wird
Salz
in der Sprache der Chemie Bezeichnung für alle
durch Einwirkung einer Säure auf Metalle entstehenden kristallinen Verbindungen.
–
salzen
Vb.
‘mit Salz würzen’,
ahd.
salzan
(9. Jh.),
mhd.
salzen,
mnd.
solten,
mnl.
souten,
nl.
zouten,
aengl.
sealtan,
got.
saltan.
Dieses ehemals stark flektierende (reduplizierende) Verb
(vgl. noch
nhd.
gesalzen
neben
gesalzt)
geht im
Nhd. allgemein zur schwachen Flexion über.
versalzen
Vb.
‘zu stark salzen und dadurch verderben’,
mhd.
versalzen.
salzig
Adj.
‘stark nach Salz schmeckend’
(15. Jh.).