Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

salzig

Grammatik Adjektiv
Aussprache 
Worttrennung sal-zig
Wortbildung  mit ›salzig‹ als Erstglied: Salzigkeit
eWDG

Bedeutung

stark kochsalzhaltig, nach Kochsalz schmeckend
Beispiele:
salziges Fleisch, (Meer)wasser
eine salzige (= versalzene) Brühe
salzige Tränen
der salzige Seewind
einen salziger Geschmack auf der Zunge, den Lippen haben
der Heilbrunnen schmeckt bitter und salzig
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Salz · salzen · versalzen · salzig
Salz n. Bezeichnung für das aus Natriumchlorid bestehende Kochsalz. Ahd. (8. Jh.), mhd. salz, asächs. salt, mnd. solt, mnl. sout, nl. zout, afries. salt, aengl. s(e)alt, engl. anord. schwed. got. salt (germ. *salta-) weisen (wie Sülze, s. d.) ein dentales Element (ie. -d) auf gegenüber griech. hals (ἅλς), lett. sāls, aslaw. solь, russ. sol’ (соль), air. salann ‘Salz’ und Sole (s. d.). Zugrunde liegt die unter Salweide (s. d.) genannte Wurzel ie. *sal- ‘schmutziggrau’, die auch (da Salz ungebleicht verwendet wurde) substantiviert für ‘Salz, Seesalz’ gilt. Der Dental kann verschiedenen Ursprungs sein. Er dient zunächst der Bildung des Nominativs (auch für lat. sāl ‘Salz’ wird meist Herkunft aus *sāld oder *sald angenommen), erscheint aber auch in verbalen Bildungen wie salzen (s. unten), lat. sallere (aus *saldere) ‘salzen’ und dem zugehörigen Part.adj. lat. salsus (aus *saldtos) ‘gesalzen’. Bei Verben (und den von ihnen abgeleiteten Formen) kann d ein ursprünglich präsensbildendes Element sein. Vor allem im Baltoslaw. zeigt sich bei Bildungen mit Dental wie aruss. solodъ, russ. sólod (солод) ‘Malz’, aslaw. sladъkъ, russ. sládkij (сладкий), (landschaftlich) solódkij (солодкий), lit. saldùs ‘süß’ eine besondere semantische Entwicklung, die von ‘Salz’ bzw. ‘salzig’ über die Vorstellung ‘wohlschmeckend, würzig’ zu ‘süß’ bzw. ‘Süßes’ führt. Im 16. Jh. wird Salz in der Sprache der Chemie Bezeichnung für alle durch Einwirkung einer Säure auf Metalle entstehenden kristallinen Verbindungen. – salzen Vb. ‘mit Salz würzen’, ahd. salzan (9. Jh.), mhd. salzen, mnd. solten, mnl. souten, nl. zouten, aengl. sealtan, got. saltan. Dieses ehemals stark flektierende (reduplizierende) Verb (vgl. noch nhd. gesalzen neben gesalzt) geht im Nhd. allgemein zur schwachen Flexion über. versalzen Vb. ‘zu stark salzen und dadurch verderben’, mhd. versalzen. salzig Adj. ‘stark nach Salz schmeckend’ (15. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
salinisch · salzhaltig · salzig · solehaltig
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›salzig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›salzig‹.

Verwendungsbeispiele für ›salzig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er sog die salzige Luft ein, hatte die Augen geschlossen. [Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind, München: Heyne 1999 [1994], S. 251]
Wer hier spazieren geht, meint sie zusammen mit der salzigen Luft in sich aufzusaugen. [Die Zeit, 10.06.1999, Nr. 24]
Das Leben ist nicht süß, das Meer schmeckt salzig, der Weg ist hart. [Die Welt, 11.03.2004]
Wir essen zu fett, zu salzig, zu süß, zu hastig, zu unregelmäßig. [Bild, 19.01.2001]
Es ist milder, nicht so salzig, angenehme Säure – das können Sie gleich aus dem Eimer essen. [Der Tagesspiegel, 29.12.2001]
Zitationshilfe
„salzig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/salzig>.

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