sanieren
Vb.
‘heilen, in Ordnung bringen, wiederherstellen’,
entlehnt (19. Jh.) aus
lat.
sānāre
‘heilen’,
einer Bildung zu
lat.
sānus
‘gesund, heil, vernünftig’.
Geläufig wird das Verb in der 1. Hälfte des 20. Jhs.;
(medizinisch)
‘desinfizieren, einen Krankheitsherd beheben’,
(sozialhygienisch)
‘gesunde Lebens- und Wohnverhältnisse (wieder)herstellen’
(vgl.
Wohnungen,
Stadtviertel sanieren),
(ökonomisch)
‘zerrüttete Wirtschafts- und Vermögensverhältnisse ordnen, regeln’
(vgl. auch
sich sanieren
‘seine finanziellen Schwierigkeiten überwinden’).
Zu allen Bedeutungen das Substantiv
Sanierung
f.
sanitär
Adj.
‘gesundheitlich, hygienisch, das Gesundheitswesen betreffend’,
Entlehnung
(19. Jh.)
von gleichbed.
frz.
sanitaire
(um 1800),
einer gelehrten Bildung zu (ebenfalls von
lat.
sānus,
s. oben, abgeleitetem)
lat.
sānitās
(Genitiv
sānitātis)
‘Gesundheit’;
vgl.
sanitäre Anlagen
‘Hygieneeinrichtungen, Toiletten- und Waschanlagen, Wasserleitungen’,
älter
sanitäre Anlage
‘(öffentliche) Toilette’.
Sanitäts-
‘das (vor allem militärische) Gesundheitswesen betreffend’,
seit dem 19. Jh. Bestimmungswort
(nach früherem
Sanität
f.
‘Gesundheit, Gesundheitszustand’,
heute noch
öst.
schweiz.
‘militärisches Gesundheitswesen’,
aus
lat.
sānitās,
s. oben)
in Komposita wie
Sanitätskommission,
-wesen,
-auto,
-raum,
-soldat,
-offizier.
Sanitäter
m.
‘Krankenwärter’
(vereinzelt 17. Jh.),
‘zur Kranken- und Verwundetenpflege eingesetzter Soldat’
(2. Hälfte 19. Jh.),
dann allgemein
‘wer ausgebildet und berechtigt ist, Erste Hilfe zu leisten’.