Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

schützen

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GrammatikVerb · schützt, schützte, hat geschützt
Aussprache  [ˈʃʏʦn̩]
Worttrennung schüt-zen
Wortbildung  mit ›schützen‹ als Erstglied: Schützer · Schützling  ·  mit ›schützen‹ als Letztglied: vorschützen  ·  mit ›schützen‹ als Binnenglied: Aktionärsschützer · Armschützer · Datenschützer · Denkmalschützer · Grenzschützer · Klimaschützer · Knieschützer · Kopfschützer · Naturschützer · Ohrenschützer · Schienbeinschützer · Staatsschützer · Tierschützer · Umweltschützer · Verbraucherschützer · Vogelschützer · Ärmelschützer
 ·  mit ›schützen‹ als Grundform: Schützen2 · geschützt
eWDG

Bedeutung

jmdn., etw. vor einer Gefahr, vor etw. Bedrohlichem oder Unangenehmem bewahren, behüten
Beispiele:
die Menschheit vor den Gefahren, gegen die Gefahren eines Krieges schützen
eine Landschaft vor, gegen Umweltverschmutzung schützen
ein Land vor seinen Feinden, gegen seine Feinde schützen
wir müssen die Tiere und Pflanzen unserer Heimat schützen
die Augen sollten vor der grellen Sonne, gegen die grelle Sonne geschützt werden
die Mutter stellte sich schützend vor ihr Kind
wir hatten bei dem Gewitter ein schützendes Dach über dem Kopf
eine (vor, gegen Wind, Regen) geschützte Stelle im Garten
sich schützen
Beispiel:
sich vor, gegen Ansteckung, Erkältung, Kälte, Sonnenbrand schützen
etw. schützt vor etw.
Beispiele:
dieses Mittel soll vor, gegen Ansteckung schützen
das Gesetz schützt das Leben, Eigentum, die Interessen der Bürger
Unkenntnis (der Gesetze) schützt nicht vor Strafe
sprichwörtlichAlter schützt vor Torheit nicht
gesetzlich geschütztKennzeichnung von Erzeugnissen, für die ein Patent erteilt wurde
Beispiel:
der Name des Fabrikats, Musters ist gesetzlich geschützt
bildlich
Beispiel:
seine schützende Hand über jmdn., etw. halten (= jmdm., einer Sache seinen Schutz gewähren)

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schützen · vorschützen · Schutz · Schütz · Schützling · Schutzmann
schützen Vb. ‘vor übler Einwirkung bewahren, absichern, behüten’, mhd. schützen, (md.) schutzen ‘auf-, ein-, umdämmen, Wasser aufstauen, Schutz gewähren, beschirmen, verteidigen’ kann wie mnd. schütten ‘durch Absperrung in der Bewegung behindern, hemmen, Wasser stauen, einsperren, abwehren’, mnl. scutten ‘in einen geschlossenen Raum bringen, einfrieden, absondern’, nl. schutten, afries. sketta ‘verschließen’, aengl. scyttan ‘mit einem Riegel schließen’, engl. to shut ‘schließen’ (germ. *skutjan) als Intensivbildung zu dem unter schießen (s. d.) behandelten starken Verb aufgefaßt werden. Als Ausgangsbedeutung ist dann ‘mit einem (schnell vorschießenden) Riegel absperren, schließen’ anzusetzen. Erwogen wird aber auch Herkunft (oder Einfluß?) von mhd. schüt(t)en in der Bedeutung ‘Erdreich an-, aufschwemmen, anhäufen, eindämmen’ (s. schütten). – vorschützen Vb. ‘etw. vorbringen, das zur (vermeintlichen) Rechtfertigung oder Entschuldigung dient, als Schutz aufbauen’ (17. Jh.). Schutz m. ‘Sicherung, Abschirmung’, mhd. (md.) schuz ‘Umdämmung, Aufstauung des Wassers, Schutz, Schirm’, Verbalabstraktum. Häufig formelhaft, vgl. Schutz und Schirm (16. Jh.), Schutz und Hilfe, mhd. schuz unde hulfe, oder (bereits frühnhd.) in Schutz nehmen, Schutz suchen, unter jmds. Schutz stehen, Schutz genießen. Schütz n. ‘bewegliche Absperrung an Schleusen und Wehren zur Regelung des Wasserdurchlaufs’ (18. Jh.), Nebenform von Schutz. Schützling m. ‘wer dem Schutz eines anderen anvertraut ist, unter dessen Betreuung steht’ (17. Jh.). Schutzmann m. ‘Verteidiger’ (17. Jh.), ‘Polizist’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

beschützen · schützen · sichern

behüten · bewachen · schützen

decken · einhüllen  ●  decken ugs. · einhüllen ugs. · einmummeln ugs. · immunisieren geh. · panzern ugs. · schützen ugs.

Typische Verbindungen zu ›schützen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schützen‹.

Verwendungsbeispiele für ›schützen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nur so kann man sich vor dem Schicksal schützen, ständig ihr Opfer zu werden. [Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 606]
Nur so können wir uns gegen die Ausbeutung unserer »weiblichen« Qualitäten schützen! [Schwarzer, Alice: Der »kleine Unterschied« und seine großen Folgen, Frankfurt a. M.: Fischer-Taschenbuch-Verl. 1977 [1975], S. 182]
Hier geht es darum, die gespeicherten Daten vor Mißbrauch zu schützen. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 219]
Und er schützt dich, damit du weiterarbeiten kannst, für dich, für ihn, für alle. [Neue deutsche Literatur, 1953, Nr. 2, Bd. 1]
Es ist sein Auftrag, die Freiheit zu schützen, wo sie gefährdet werden könnte. [Die Zeit, 17.06.1998, Nr. 26]
Zitationshilfe
„schützen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/sch%C3%BCtzen>.

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Worthäufigkeit

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