Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

schade

Grammatik Adjektiv · ohne Steigerung (in Verbindung mit »sein«)
Aussprache 
Worttrennung scha-de
Wortbildung  mit ›schade‹ als Letztglied: jammerschade
eWDG

Bedeutungen

1.
es ist schadees ist bedauerlich, betrüblich
a)
Beispiele:
es ist schade, dass du nicht kommen kannst
»ich kann nicht kommen.« »Das ist sehr, zu, aber schade
schade, wie schade, nur schade, schade nur, dass ich so wenig Zeit habe
»er kann nicht mitgehen.« »(O wie) schade
schade, er kann nicht dabei sein
b)
es ist schade um etw., jmdn.was mit etw., jmdm. geschieht, ist bedauerlich
Beispiele:
um diese Vase ist es nicht schade
es ist schade um die Zeit, Mühe, die ich darauf verwendet habe
Damit verschwand ein schönes und für die Innenstadt notwendiges Theater … Schade darum [ WintersteinLeben2,130]
so stirbt er. – Schade um ihn. Er ist ein vorzüglicher Jurist [ C. F. Meyer1,353]
2.
etw. ist zu schade für etw., jmdn.es wäre bedauerlich, wenn etw. für etw., jmdn. bestimmt wäre, da es zu gut dafür ist
Beispiele:
für diesen Zweck ist dein Kleid zu schade
das ist (viel) zu schade für den täglichen Gebrauch
der Karton ist zu schade zum Wegwerfen
dafür ist mir meine Zeit zu schade
die goldene Uhr ist zu schade für ihn
jmd. ist sich [Dativ] zu schade für etw.
Beispiele:
ich bin mir für keine Arbeit zu schade (= ich mache jede Arbeit)
er ist sich dazu zu schade
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Schaden · Schade · schade · schaden · schädigen · beschädigen · entschädigen · unbeschadet · schadhaft · schädlich · Schädling · Schadenersatz · Schadenfreude · schadenfroh · schadlos
Schaden Schade m. ‘negative, beeinträchtigende Einwirkung und das, was sie an Verlust, Zerstörung oder Nachteil zur Folge hat’, ahd. scado (8. Jh.), mhd. schade ‘Schädigung, Verlust, Nachteil, Verderben, Mühsal, Verwundung’, asächs. skaðo, mnd. schāde, mnl. scāde, nl. schade, afries. skatha, aengl. sceaþa, anord. skaði, schwed. skada, got. skaþis (germ. *skaþa(n), *skaþi-) sind Abstrakta zu einem in aengl. scieþþan und got. skaþjan ‘schaden’ (germ. *skaþjan) belegten starken Verb. Als Nomina agentis gehören dazu ahd. scado und scadāri ‘Schädiger, Räuber, Spießgeselle’ (8. Jh.), mhd. schade, asächs. skaðo, aengl. sceaþa. Falls man außergerm. griech. askēthḗs (ἀσκηθής) ‘unversehrt, wohlbehalten’, eine Bildung mit verneinendem a- (ἀ- privativum), und mir. scīth ‘müde’ vergleichen kann, so ist Rückführung auf eine Wurzel ie. *skēth-, *skəth- ‘beschädigen’ möglich. Die Endung -n der heute vorherrschenden Form Schaden entstammt den obliquen Kasus des schwach flektierten Substantivs. Die Wendung schade sein ‘bedauerlich sein’ (16. Jh.) entwickelt sich aus der prädikativen Stellung des Substantivs, vgl. mhd. schade sīn ‘schädlich sein’. Daraus (elliptisch) schade Adj. und Interjektion ‘bedauerlich, betrüblich’ (18. Jh.). Ferner zu schade für etw. ‘zu wertvoll für etw., so daß durch diese Verwendung ein Schaden entstünde’. – schaden Vb. ‘Schaden anrichten, verursachen, verletzen’, ahd. scadōn (8. Jh.), mhd. schaden, asächs. skaðon, mnd. schāden, mnl. scāden, nl. schaden, anord. skaða, schwed. skada, von den oben genannten Abstrakta abgeleitet, dagegen aengl. sceaþian vom Nomen agentis sceaþa (s. oben); vgl. Wissmann Nomina postverbalia 1 (1932) 73 f. schädigen Vb. ‘Schaden zufügen’, mhd. schad(e)gen, sched(e)gen; vgl. mhd. schadec, schedec ‘schädlich’. beschädigen Vb. ‘schadhaft machen, an etw. Schaden verursachen’, mhd. beschedigen. entschädigen Vb. ‘entstandenen Schaden wiedergutmachen, Ersatz zahlen’, spätmhd. entschadegen. unbeschadet Part.adj. ‘unversehrt’, verneintes Part. Prät. zum Simplex beschaden ‘beschädigen’, mhd. beschaden, seit dem 17. Jh. als Präp. ‘ohne zu schmälern’ geläufig. schadhaft Adj. ‘beschädigt, ramponiert’, ahd. scadohaft ‘schädlich’ (9. Jh.), mhd. schadehaft ‘Schaden, Verlust bringend, schädlich, geschädigt, beschädigt’. schädlich Adj. ‘Schaden, Verlust, Nachteil bringend’, mhd. schedelich; vgl. ahd. unscadolīh ‘unschuldig, schuldlos’ (11. Jh.). Schädling m. ‘wer Schaden verursacht’ (19. Jh.), anfangs nur von schädlichen Tieren (zumal Insekten), bald auch von Pflanzen; die Übertragung auf Menschen ‘zerstörungssüchtige Person’ erfolgt Anfang 20. Jh. Schadenersatz m. ‘Wiedergutmachung für zugefügten Schaden’ (Ende 18. Jh.), aus einen Schaden ersetzen. Schadenfreude f. ‘Freude über den Schaden, der anderen entsteht’ (16. Jh.). schadenfroh Adj. (16. Jh.). schadlos Adj. ‘ohne Schaden’, mhd. schadelōs ‘ohne Schaden, unschädlich, nicht nachteilig’; nur noch in der Fügung sich schadlos halten ‘seinen Nachteil, Schaden (auf Kosten anderer) ersetzen’ (18. Jh.), älter jmdn. schadlos halten ‘vor Schaden bewahren’ (16. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
bedauerlich · bedauernswert · beklagenswert · desolat · ein Jammer (sein) · jammerschade  ●  deplorabel veraltend · betrüblich geh. · schade ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›schade‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schade‹.

Verwendungsbeispiele für ›schade‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es ist schade für jede Energie, die negativ verbraucht wird. [Pilgrim, Volker Elis: Manifest für den freien Mann – Teil 1, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1983 [1977], S. 55]
Schade, daß ich sie nicht niederschreiben darf, sie sind wirklich zu lustig. [Mitteilungen des Vereins Deutscher Reklamefachleute, 1915, Nr. 2]
Das aber brauchte kein Schade zu sein, wären die Begriffe miteinander gleichzusetzen. [Werner, Reiner: Das verhaltensgestörte Kind, Berlin: Dt. Verl. d. Wiss. 1973 [1967], S. 26]
Wir kommen doch morgen so jung nicht zusammen; nur schade, wir müssen doch endlich von dannen! [Röhrich, Lutz: zusammen. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 7020]
Die meisten Autoren sind sich für die Politik zu schade. [Der Spiegel, 26.06.1995]
Zitationshilfe
„schade“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schade>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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