scharren
Vb.
‘geräuschvoll (mit den Füßen) kratzen, die obere Erdschicht wegkratzen’,
mhd.
scharren
ist eine ablautende Intensivbildung zu
ahd.
skerran
‘(ab)kratzen’
(9. Jh.),
mhd.
scherren,
auch
‘graben’,
nhd.
(nach dem 17. Jh. nur noch selten belegt)
scherren
‘schaben, kratzen’.
Verwandt sind
asächs.
ofskerran
‘abkratzen’,
mnl.
scarren,
scerren,
schwed.
skorra
‘schnarren’,
nhd.
schurren
(s. d.).
Man vergleicht damit
lat.
carrere
‘(Wolle) krempeln’,
aslaw.
krasta
‘Kruste, Grind, Räude’,
russ.
korósta
(
короста)
‘Krätze, Grind’,
lit.
kar̃šti
‘krempeln, hecheln’
und die unter
harsch
(s. d.)
abgehandelten Wortformen.
Auszugehen ist von
ie.
*kars-
‘kratzen, striegeln, krempeln’.
Zur Erklärung der
germ. Verben
muß das Hinzutreten eines anlautenden
s
und Umgestaltung der Ablautverhältnisse in Anlehnung an die Wurzel
ie.
*(s)ker(ə)-
‘schneiden’
(s.
scheren1)
angenommen werden.
verscharren
Vb.
‘oberflächlich in die Erde eingraben, mit Erde zudecken’
(16. Jh.),
in affektischer Umgangssprache
‘beerdigen’.