Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

schattieren

Grammatik Verb · schattiert, schattierte, hat schattiert
Aussprache 
Worttrennung schat-tie-ren
Wortbildung  mit ›schattieren‹ als Erstglied: Schattierung  ·  mit ›schattieren‹ als Letztglied: abschattieren
eWDG

Bedeutungen

1.
eine Farbe nuancieren, abstufen, abtönen
Beispiele:
Farben schattieren
schattierende Muster auf einem Damasttischtuch
ein gemusterter Kleiderstoff in einem vielfach, geschmackvoll schattierten Blau
bildlich
Beispiel:
eine mundartlich schattierte (= gefärbte) Sprache
2.
etw. bildlich Dargestelltes mit Schatten ausstatten, damit das Dargestellte als Körper im Raum erscheint
Beispiel:
eine Zeichnung, ein Bild, den Kupferstich schattieren
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Schatten · schatten · beschatten · überschatten · schattieren · schattig · Schattenbild · Schattenriß · Schattenspiel
Schatten m. ‘hinter einem beleuchteten Körper entstehende dunkle Fläche, deren Umriß dem des Körpers entspricht, Dunkel, Dämmerung, visionäre Erscheinung, Geist’, auch ‘Sorge, Kummer, Spur, Anzeichen’. Die teils auf einem maskulinen, teils auf einem femininen w-Stamm (germ. *skaþwa- m., *skaþwō f.) beruhenden germ. Formen ahd. scato, Genitiv scatawes (8. Jh.), mhd. schate, auch schatewe, schetewe, asächs. skado, mnd. schāde, aengl. sc(e)adu, mengl. sceadewe, shadewe, engl. shade, shadow, mnl. scāde, scāduwe, nl. schaduw, got. skadus lassen sich mit griech. skótos (σκότος) ‘Finsternis, Dunkel’ und dehnstufigem air. scāth ‘Schatten, Schutz, Spiegel’ verbinden. Weiteres ist nicht mit Sicherheit auszumachen. Bereits das Mhd. zeigt auch schwache Flexion, aus deren obliquen Kasus sich die moderne Form Schatten entwickelt. – schatten Vb. ‘Schatten werfen, geben’, ahd. scatawen (8. Jh.), mhd. schatewen, schetewen ‘Schatten geben’, unpersönlich ‘schattig, dunkel werden’. Das bereits im Mhd. seltene Verb wird im 18. Jh. (durch Klopstock) wieder aufgenommen, bleibt aber nur in poetischer Sprache erhalten. beschatten Vb. ‘mit Schatten versehen’, ahd. biscatawen (9. Jh.), mhd. beschatewen, -schetewen. Nhd. jmdn. beschatten ‘(wie ein Schatten) unbemerkt (ver)folgen’ (1. Hälfte 20. Jh.) ist eine Wiedergabe von engl. to shadow und wird durch Kriminalromane verbreitet; danach auch in der Sportsprache seinen Gegner beschatten. überschatten Vb. (16. Jh.). schattieren Vb. ‘Schatten einzeichnen, eine Farbe durch Hell und Dunkel abtönen’, Ausdruck der Malerei (17. Jh.). schattig Adj. ‘voller Schatten, Schatten gebend’ (15. Jh.). Schattenbild n. ‘auf eine durchscheinende, beleuchtete Wand als Schatten geworfenes Bild’, auch ‘Trugbild’ (17. Jh.). Schattenriß m. ‘schwarz ausgefüllte Umrißzeichnung eines Körpers nach seinem Schatten’ (17. Jh.). Schattenspiel n. Art des Puppenspiels, bei dem Schatten von Figuren auf eine beleuchtete, lichtdurchlässige Wand geworfen werden (17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›schattieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schattieren‹.

Verwendungsbeispiele für ›schattieren‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie kann wunderbare Bögen singen, den Klang dynamisch weit öffnen, sie weiß jeden Ton farblich anders zu schattieren. [Die Welt, 16.07.1999]
Die so erzeugten Zeichnungen lassen sich anschließend auch entsprechend beschriften und schattieren. [C’t, 1991, Nr. 3]
Es sei denn, er entscheidet sich für die Liberalen, die beim Malwettbewerb nicht mitmischen, sondern traditionell gelb‑blau schattiert bleiben. [Die Zeit, 25.08.1978, Nr. 35]
Diese kleineren Objekte kann der Rasterprozessor wesentlich leichter ausfüllen, schattieren oder sonstwie manipulieren. [C’t, 1999, Nr. 2]
Auffallend ist bei allen Werken, daß die Orchesterfarben zwar vielfältig, aber überwiegend dunkel schattiert sind. [Die Zeit, 03.02.1969, Nr. 05]
Zitationshilfe
„schattieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schattieren>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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