veraltet etw., jmdn. mit hohen Abgaben, Steuern belegen, ausplündern
schatzen
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schatz · schatzen · schätzen · schätzbar · unschätzbar · Schätzung
Schatz
m.
‘angehäufte Kostbarkeiten (besonders Schmuck, Edelsteine, Geld), Wertgegenstände, Reichtümer (vgl. Kunst-, Bodenschätze), geachtete, geliebte Person’,
ahd.
scaz
‘Münze, Geld, Reichtum’
(8. Jh.),
mhd.
scha(t)z
‘verarbeitetes Edelmetall, Geld und Gut, Reichtum, Tribut, Steuer, Wert, Preis’,
asächs.
skatt,
mnd.
schat,
mnl.
scat,
nl.
schat,
aengl.
sceatt,
anord.
skattr
‘Steuer, Schatz’,
schwed.
skatt,
got.
skatts
‘Münze, Geld’,
afries.
sket,
schet,
schat
‘Geld, Vieh’
(germ.
*skatta-)
haben keine außergerm. Verwandten
und sind etymologisch ungeklärt.
Die wohl älteste,
im Afries. bezeugte Bedeutung
‘Vieh’
findet sich wieder in wahrscheinlich aus dem Germ. entlehntem
aslaw.
skotъ
‘Vieh, Haustier’,
russ.
skot
(скот)
‘Vieh’,
so daß man eine Entwicklung von
‘Vieh’
als Zeichen des Reichtums zu
‘Geld, Besitz’
annehmen kann
(vgl. dazu
lat.
pecū
‘Vieh’
und
pecūnia
‘Vermögen, Geld’,
s.
Vieh
und die dort dargestellte Entwicklung im Germ.).
(wo zahlreiche,
letztlich nicht befriedigende Herleitungsversuche angeführt werden)
erwägt,
da Bedeutungen wie
‘Zins, Steuer’
dem Germ. fremde Begriffe seien,
Rückführung der Formen auf ein östliches Wanderwort.
Im 13. Jh. steht
Nl.
609 f.
Schatz
im Sinne von
‘niedergelegter, angehäufter Reichtum’
neben
Hort
(s. d.)
und wird im 15. Jh. Bezeichnung für
‘das Liebste, das größte Glück, den liebsten Menschen’.
schatzen
Vb.
‘Reichtümer ansammeln’
(bis ins 17. Jh.),
ahd.
scazzōn
(9. Jh.),
mhd.
schatzen;
die daneben im Mhd. bezeugte Bedeutung
‘besteuern, mit einer Abgabe belegen’
lebt weiter in dem Denominativum
brandschatzen
(s. d.).
schätzen
Vb.
‘den Wert (eines Vermögens) beurteilen, taxieren, vermuten’,
übertragen
‘achten, verehren’,
mhd.
schetzen
‘Geld abnehmen, besteuern, Lösegeld auferlegen, nach Wert oder Zahl veranschlagen, glauben, meinen’.
schätzbar
Adj.
‘so beschaffen, daß der Wert bestimmt, daß taxiert werden kann’
(17. Jh.);
vgl. vom Substantiv abgeleitetes
spätmhd.
schazbære
‘kostbar’.
unschätzbar
Adj.
‘nicht taxierbar’
(17. Jh.),
‘sehr kostbar, außerordentlich wertvoll’
(16. Jh.,
besonders geläufig seit dem 18. Jh.).
Schätzung
f.
‘ungefähre Berechnung, Taxierung, Verehrung, Achtung’,
mhd.
schatzunge,
schetzunge
‘Besteuerung, Taxierung’.
Zitationshilfe
„schatzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schatzen>.
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