zu Neckerei, Scherz, lustigen und mutwilligen Streichen aufgelegt, schalkhaft, neckisch
schelmisch
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung schel-misch
Bedeutungsübersicht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schelm · schelmisch · Schelmenstreich
Schelm
m.
‘Spaßvogel, schalkhaftes Kind, Schlingel’.
Ahd.
scalmo
(9. Jh.),
scalm
(11. Jh.),
skelmo
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
schalm(e),
schelm(e)
‘Pest, Seuche’
nimmt in mhd. Zeit auch die Bedeutung
‘toter Körper, Aas’
an,
entwickelt sich von da aus zum Schimpfwort im Sinne von
‘Bösewicht, Schurke, Betrüger, Dieb, Verräter’
und zum Beinamen des als unehrbar geltenden Scharfrichters und Schinders;
vgl. noch Ende 18. Jh.:
dein Vater ist zum Schelm (‘Verräter’) an mir geworden
(Schiller).
Im 17. Jh. beginnt diese pejorative Bedeutung sich zu
‘armer Kerl, bemitleidenswerter Mensch’
und dann zu
‘loser, neckischer Mensch’
abzuschwächen,
und
Schelm
kann sogar den Charakter eines Kosewortes erhalten
(vgl.
kleiner Schelm,
18. Jh.).
Die Herkunft des nur im Dt. auftretenden Substantivs
(anord.
skelmir
‘Teufel’
und die entsprechenden
nl.
schwed.
dän.
norw.
Formen
sind Entlehnungen aus
mnd.
schelm)
ist ungewiß;
Anschluß (mit Nasalsuffix) an die Wurzel
ie.
*(s)kel-
‘schneiden’
(s.
Schale1,
Schale2,
Schild1)
stößt auf semantische Schwierigkeiten.
schelmisch
Adj.
‘fröhlich, neckisch, zu Schabernack bereit’
(18. Jh.),
älter
‘abgestorben, tot, schurkisch, betrügerisch’
(16. Jh.),
‘ansteckend’
(15. Jh.);
vgl. voraufgehendes
mhd.
schelmec,
schelmic
‘pestisch, verpestet (von gefallenen Tieren), an einer Seuche leidend’,
frühnhd.
schelmig.
Schelmenstreich
m.
‘lustiger Streich, Schabernack’,
zuvor
‘Diebes-, Schurkentat’
(18. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
schalkhaft
·
schelmenhaft
·
schelmisch
·
spitzbübisch
·
verschmitzt
●
pikaresk
geh., franz.
·
pikarisch
geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Synonymgruppe
fröhlich
·
humoristisch
·
humorvoll
·
launig
·
lustig
·
schelmisch
·
scherzhaft
·
spaßig
·
witzig
●
humorig
geh.
Typische Verbindungen zu ›schelmisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schelmisch‹.
Verwendungsbeispiele für ›schelmisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die junge Dame drohte uns schelmisch mit dem kleinen Finger.
[Kreuder, Ernst: Die Gesellschaft vom Dachboden, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1978 [1946], S. 153]
Meine Oma guckt mich aus ihren dunkelbraunen Augen schelmisch an.
[Die Zeit, 18.03.2013, Nr. 11]
Wenn er mal wieder ein klares Wort gesagt hat, guckt er schelmisch und kichert hinterher.
[Die Zeit, 04.07.2012, Nr. 27]
Wenn Studenten dagegen vom Mogeln an der Uni erzählen, bekommen viele immer noch dieses schelmische Grinsen.
[Die Zeit, 27.09.2010, Nr. 39]
Meine Bauten sind eher unverdaulich, nicht unbedingt schön, nicht verständlich “, sagt er und lacht schelmisch.
[Die Zeit, 22.04.2004, Nr. 18]
Zitationshilfe
„schelmisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schelmisch>.
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