Scherz
m.
‘Fröhlichkeit, Spaß, witzige Rede’,
mhd.
scherz
‘Munterkeit, Vergnügen, Spiel’
und ablautendes
mhd.
scharz
‘Sprung’
(im Schachspiel),
schurz
‘Sprung, Lauf’
sind verwandt mit
ahd.
skerōn
‘mutwillig sein’
(s.
scheren2),
ferner mit
aengl.
hratian
‘eilen’,
anord.
hrata
‘fallen, stürzen, schwanken, eilen’,
schwed.
rata
‘verwerfen, verschmähen’,
griech.
kradā́n
(
κραδᾶν)
‘schwingen, schwenken, schütteln’,
krádē
(
κράδη)
‘Baumwipfel, Zweigspitze, Schwinge’,
lat.
cardo
‘Türangel’
sowie
ahd.
skerdo
‘Türangel’
(9. Jh.),
vielleicht auch mit
aind.
kū́rdati
‘springt, hüpft’.
Sie führen auf eine Dentalerweiterung
ie.
*(s)kerd-,
*(s)kred-
der Wurzel
ie.
*(s)ker(ə)-
‘springen, herumspringen’,
eigentlich
‘(sich) drehend bewegen, schwingen’,
zu der auch
scheren2
und
schrecken1
(s. d.)
gehören.
scherzen
Vb.
‘fröhlich sein, Spaß machen, muntere, heitere Reden führen’,
mhd.
scherzen
‘fröhlich springen, hüpfen, sich vergnügen’
ist vom Substantiv abgeleitet,
wenn nicht,
als vielleicht ursprünglich starkes Verbum
(vgl.
mhd.
er schirzet),
unmittelbar zur oben genannten Wurzel gebildet.
verscherzen
Vb.
‘durch Vergnügen oder leichtfertiges, unbedachtes Verhalten verlieren’,
mhd.
verscherzen.
scherzhaft
Adj.
‘wie ein Scherz, spaßig, nicht ernst gemeint’
(17. Jh.).