schlampen
Vb.
‘lose und nachlässig herabhängen, (um den Körper) schlenkern, unordentlich sein oder arbeiten’,
spätmhd.
slampen,
frühnhd.
schlampen
‘schlaff, schlottrig herabhängen’
(15. Jh.).
Schlamp
m.
‘üppiges Gastmahl, Gelage, Schleppe (am Kleid), nachlässiger, ungepflegter Mensch’
(16. Jh.).
Schlampe1
f.
‘unordentliche, nachlässige, ungepflegte Frau’
(17. Jh.).
Das Verb und die Substantive
bilden eine vor allem in Umgangssprache und Mundarten verbreitete
wort- und lautspielerisch weiterentwickelte Wortgruppe,
vgl.
spätmhd.
slampieren
‘unmäßig essen’,
schlampen,
schlampern
‘gierig und geräuschvoll essen, nachlässig gehen, sich herumtreiben’.
Schlampe2,
Schlampen
m.
‘Lumpen, Fetzen’.
Einfluß teils von
Schlamm,
teils von
schlemmen
(s. d.)
und Rückführung auf
ie.
*(s)lemb(h)-,
die nasalierte Form der unter
Lappen
(s. d.)
genannten Wurzel
ie.
*lē̌b-,
*lō̌b-,
*lā̌b-
‘schlaff herabhängen(d)’,
die hier
(wie auch in
schlafen,
schlaff,
schlapp,
s. d.)
mit anlautendem s- auftritt,
ist möglich.
Dazu die Streckformen
schlampampen
Vb.
‘schmatzend, gierig essen, üppig schlemmen, prassen’
(16. Jh.),
mnd.
nl.
slampampen.
Schlampamp
m.
‘üppiges Essen, Schmaus, Gelage’
(16. Jh.);
vereinzelt
Schlampamp(en)
n.
‘Schlaraffenland’
(16. Jh.).
Schlampampe
f.
‘unordentliche, nachlässige, ungepflegte Frau’,
literarisch bezeugt bei
Chr. Reuter
(im Titel)
„… der ehrlichen Frau
Schlampampe Krankheit“
(1696).
Auch
‘schlechtes Getränk, Gesöff’
(19. Jh.).
Vgl.
nl.
slampamper
‘Schmarotzer’.
schlampig
Adj.
‘schlaff, schlottrig, schmutzig, nachlässig, ungepflegt, liederlich’
(16. Jh.),
anfangs auch
schlampet
(16. Jh.).
Schlamperei
f.
‘liederliche Lebensart, nachlässige Verfahrensweise, Unordnung’
(19. Jh.).