gelegentlich ironisch moralisch schlechte, boshafte, zu strafbaren Handlungen fähige Person; Ganove
Synonym zu Bösewicht, siehe auch es faustdick hinter den Ohren haben (● α)
Beispiele:
Vor den schlimmen Fingern an der
Computer‑Tastatur ist niemand sicher, weder die Rechner in Unternehmen noch
jene in den vielen Ämtern. 40.000 Angriffsversuche registriert allein das
bayerische Behördennetz – täglich. [Süddeutsche Zeitung, 17.10.2017]
Ein Foto [auf einem Partnerschaftsportal] zeigt dem interessierten Single, ob
es sich bei dem anderen vielleicht […] um die Vorstellung vom Traumpartner handelt. Und
genau das führt leider auch immer wieder das eine oder andere schwarze Schaf
in Versuchung: Da wird schnell mal ein Foto aus schlankeren oder jüngeren
Tagen verwendet oder gar mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachgeholfen.
Und ganz schlimme Finger borgen sich gar das Gesicht
eines anderen Menschen. [Die Zeit, 14.11.2012 (online)]
Don Giovanni ist ein ganz schlimmer Finger.
Er legt reihenweise die Damen flach, ermordet Menschen, verhöhnt die Braven,
verhaut die Frechen, ist praktisch nicht resozialisierbar. [Der Spiegel, 19.09.2011 (online)]
Sie waren also ein Gangster? – Ja, so ist es. Drogen, Raub und all
so was. Ein schlimmer Finger, Sie wissen schon. Aber
als Erwachsener kam ich zur Vernunft. [Invisible Waves, 2006 (Filmuntertitel)]
Caesar Commodus […] war ein schlimmer Finger. Der entartete Sohn des »Philosophenkaisers« Marcus Aurelius wird uns als grausam und ausschweifend überliefert. Er raufte als Gladiator Im Circus herum, ließ seine Gattin hinrichten und wurde schließlich von seiner Prätorianergarde gemeuchelt. [Berliner Zeitung, 30.04.1994]