schludern
Vb.
‘zu schnell, daher nachlässig, liederlich arbeiten’
(verbreitet in
obd. und
md. Mundarten),
frühnhd.
(
obd.)
‘hastig, unsicher gehen’
(15. Jh.),
spätmhd.
slūdern
‘schleudern, schlenkern’
(vgl.
slūderer
‘wer übereilt, nachlässig arbeitet’,
15. Jh.),
nhd.
schlaudern
‘nachlässig gehen, schlendern’
(
Luther),
gewöhnlich
schludern
‘nachlässig arbeiten’
(
Goethe),
nach
nd.
slūdern
‘plaudern, die Zeit mit Schwatzen hinbringen’;
vgl. auch
nd.
sluddern
‘nachlässig arbeiten’.
Das Verb ist verwandt mit
↗
schleudern
und
↗
schlottern
(s. d.)
und läßt sich mit diesen auf eine Dentalerweiterung
ie.
*(s)leut-,
*(s)lūt-
der Wurzel
ie.
*(s)leu-,
*(s)lū-
‘schlaff herabhängen, schlaff’
zurückführen
(s. auch
↗
schlummern).
schlud(e)rig
Adj.
‘liederlich, nachlässig’
(18. Jh.),
schludrich
(17. Jh.).
Schludrian
m.
‘flüchtige, nachlässige Arbeitsweise, Schlamperei’,
personifiziert
‘Nichtsnutz, Faulpelz, Pfuscher’
(um 1700);
zur Bildungsweise s.
↗
Schlendrian.