schlummern
Grammatik Verb · schlummert, schlummerte, hat geschlummert
Aussprache
Worttrennung schlum-mern
Wortbildung
mit ›schlummern‹ als Erstglied:
Schlummerbecher
· Schlummerrolle · Schlummerstunde · Schlummerstündchen · Schlummertaste · Schlummertrunk
· mit ›schlummern‹ als Letztglied: dahinschlummern · einschlummern · entschlummern · hinüberschlummern · weiterschlummern
· mit ›schlummern‹ als Letztglied: dahinschlummern · einschlummern · entschlummern · hinüberschlummern · weiterschlummern
Bedeutungsübersicht
- [gehoben] ...
- 1. leicht, sanft schlafen
- 2. [übertragen] ⟨in jmdm., etw. schlummert etw.⟩ in jmdm., etw. liegt etw. verborgen, das noch nicht geweckt ist, das sich noch nicht in voller Entfaltung gezeigt hat
eWDG
Bedeutung
gehoben
1.
leicht, sanft schlafen
Beispiele:
leicht, sanft, ruhig, friedlich, süß schlummern
das Kind lag tief schlummernd in seinem Bett
er hat eine Weile im weichen Sessel geschlummert
bildlich
Beispiel:
2.
übertragen ⟨in jmdm., etw. schlummert etw.⟩in jmdm., etw. liegt etw. verborgen, das noch nicht geweckt ist, das sich noch nicht in voller Entfaltung gezeigt hat
Beispiele:
in jmdm. schlummern Kräfte, Fähigkeiten, Neigungen
die in einem Kind schlummernden Talente, Anlagen zu stärkerer Entwicklung bringen
die in den Atomkernen schlummernden Energien
⟨etw. schlummert⟩etw. liegt ungenutzt brach (und ist in Vergessenheit geraten)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schlummern · Schlummer
schlummern Vb. ‘leicht, nicht sehr tief schlafen’, mnd. frühnhd. (md.) slummer(e)n ‘leise schlafen’ (15. Jh.) ist wie mnl. slūmeren, nl. sluimeren, mengl. slūmere, engl. to slumber eine Iterativbildung zu einem in mnd. slom(m)en ‘schlafen’, mhd. (md.) slummen, nhd. schlummen (bis ins 16. Jh.), mnl. slūmen, aengl. slūmen belegten Verb, das sich mit aengl. slūma ‘Schlummer’, norw. slum ‘schlaff, dünn’ (vom Gras), dän. (älter) slum ‘Schlummer’ auf eine im Germ. durch m erweiterte Wurzel ie. *(s)leu-, *(s)lū- ‘schlaff herabhängen, schlaff’ zurückführen läßt, zu der auch got. slawan ‘schweigen’ und (mit Dentalerweiterung) schlottern, lottern (s. d.) gehören. – Schlummer m. ‘leichter Schlaf’, spätmhd. slummer, wohl Rückbildung aus dem Verb.
Typische Verbindungen zu ›schlummern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schlummern‹.
Altlast
Bestie
Blindgänger
Dornrösche
Dornröschenschlaf
Einsparpotential
Einsparpotenzial
Gift
Konfliktpotenzial
Milliardenrisiko
Potential
Potenzial
Reserve
Schatz
Sparpotenzial
Talent
Töchterchen
Unmenge
Verbesserungspotenzial
Zeitbombe
friedlich
irgendwo
jahrzehntelang
seelenruhig
selig
unbeachtet
unentdeckt
unerkannt
ungenutzt
verborgen
Verwendungsbeispiele für ›schlummern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Lahm sieht auch nach einem Jahr der Superlative noch reichlich Potenzial im Team schlummern.
[Die Zeit, 01.01.2014 (online)]
Doch schlummern wir heute wirklich schlechter als noch vor einigen Jahrzehnten?
[Die Zeit, 18.02.2013, Nr. 07]
In diesem Land schlummern also noch unendlich viele Chancen für schlaue Köpfe, richtig viel Geld zu verdienen.
[Die Zeit, 17.10.2011, Nr. 42]
Wann war sie aktiv, wann schlummerte sie friedlich, wann wälzte sie sich schlaflos im Bett?
[Die Zeit, 01.11.2010, Nr. 44]
Es ist so süß, zu schlummern unter der weichen weißen Decke.
[Voß, Richard: Zwei Menschen, Stuttgart: Engelhorn 1911 [1949], S. 160]
Zitationshilfe
„schlummern“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schlummern>.
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