scherzhaft ein leckeres Mahl einnehmen, etw. mit Genuss essen, sich gut schmecken lassen
schmausen
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung schmau-sen
Wortbildung
mit ›schmausen‹ als Erstglied:
Schmauserei
·
mit ›schmausen‹ als Letztglied:
Geschmause
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schmaus · schmausen
Schmaus
m.
‘fröhliches Gelage mit reichlichem Essen und Trinken’
(Anfang 17. Jh.);
vgl.
nd.
ostfries.
Smūs,
schweiz.
schwäb.
Schmaus,
elsäss.
Geschmäus.
Dazu
schmausen
Vb.
‘mit Genuß und Behagen viel und gut essen und trinken’
(1. Hälfte 17. Jh.);
vgl.
nd.
ostfries.
smūsen,
schweiz.
schwäb.
schmausen,
elsäss.
schmäusen.
Substantiv und Verb sind in die Studentensprache eingedrungen
und haben sich von dort aus verbreitet.
Die Herkunft ist unklar.
Man kann vielleicht
schweiz.
schmauseln,
schmuseln
‘schmuddeln, besudeln’
heranziehen und von einer Bedeutung
‘behaglich, aber nachlässig und unsauber essen und trinken’
ausgehen.
Lautlich unbefriedigend ist die meist angenommene Verwandtschaft mit
(allerdings semantisch nahestehenden)
nl.
(älter)
smuisteren
‘schmieren, einschmieren, salben, lecker essen’,
smodderen
‘beschmutzen, beschmieren, besudeln’,
nd.
smuddern
‘(sich) besudeln, fein regnen’,
smudden
‘sudeln, beschmieren, ständig unsauber und mit triefendem Mund essen und trinken’
(s.
schmuddelig),
es sei denn,
man sieht in
Schmaus,
schmausen
spielerisch-affektisch entstandene Lautvarianten.
Thesaurus
Synonymgruppe
(es sich) schmecken lassen ·
genießen ·
schlemmen ·
schwelgen ●
(genüsslich) essen
ugs.
·
(sich etwas) auf der Zunge zergehen lassen
ugs.
·
schmausen
geh., veraltend,
scherzhaft
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Verwendungsbeispiele für ›schmausen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es enthält zwar keinen Wein, aber man kann dort fröhlich zechen und schmausen.
[Süddeutsche Zeitung, 19.03.1996]
Während ich schmauste, fiel mir ein eleganter Herr auf mit Zylinder und grauer Hose.
[Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 26343]
Von 30 Parkplätzen sind nur 14 besetzt, zwei Gruppen schmausen unter Bäumen.
[Die Zeit, 22.09.1967, Nr. 38]
Man schmauste zuerst einmal belegte Brötchen am hübsch gedeckten Tisch.
[Süddeutsche Zeitung, 18.05.1995]
Geschmaust wird in den Räumen einer alten Schlachterei, die Tische sind mit rotweißem Karo eingedeckt, der Service ist flott und freundlich.
[Die Welt, 30.11.2002]
Zitationshilfe
„schmausen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schmausen>.
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