schmelzen
GrammatikVerb · schmilzt, schmolz, ist geschmolzen
Aussprache [ˈʃmɛlʦn̩]
Worttrennung schmel-zen
Wortbildung
mit ›schmelzen‹ als Erstglied:
Schmelzbach
· Schmelzfarbe · Schmelzglas · Schmelzglasur · Schmelzkitt · Schmelzsicherung · Schmelzwerk · Schmelzwärme · schmelzend
· mit ›schmelzen‹ als Letztglied: abschmelzen · anschmelzen · aufschmelzen · dahinschmelzen · durchschmelzen · hinschmelzen · wegschmelzen · zusammenschmelzen
· mit ›schmelzen‹ als Letztglied: abschmelzen · anschmelzen · aufschmelzen · dahinschmelzen · durchschmelzen · hinschmelzen · wegschmelzen · zusammenschmelzen
Bedeutungsübersicht
- durch Hitze, Wärme flüssig werden, sich auflösen
- [bildlich] sich vermindern, dahinschwinden
- [übertragen] ⟨etw. schmilzt⟩ etw. wird weich
- ⟨schmelzend⟩ weich, einschmeichelnd, besonders gefühlvoll
- [abwertend] sentimental
eWDG
Bedeutung
durch Hitze, Wärme flüssig werden, sich auflösen
Beispiele:
das Eis, der Schnee schmilzt im Frühling
die Gletscher schmolzen schnell
Glas zum Schmelzen bringen
übertragen ⟨etw. schmilzt⟩etw. wird weich
Beispiele:
bei dieser Überredungskunst schmolz sein harter Sinn
ihm schmolz das Herz (= er war gerührt) bei diesen Bitten
⟨schmelzend⟩weich, einschmeichelnd, besonders gefühlvoll
Grammatik: oft im Partizip I
Beispiel:
süß und schmelzend waren die Töne der Nachtigall
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schmelzen1 · schmelzen2 · Schmelz · Schmelze
schmelzen1 Vb. ‘(durch Wärmeeinwirkung) flüssig werden, zerfließen’. Stark flektierendes ahd. smelzan (8. Jh.), mhd. smelzen, asächs. smeltan, mnd. mnl. nl. smelten (germ. *smeltan) sowie ablautendes aengl. smolt ‘sanft, ruhig’, schwed. (mundartlich) smulter ‘weich’ und das unter Schmalz (s. d.) behandelte Substantiv stellen sich mit den unter Malz (s. d.) angeführten s-losen Formen zu einer (zunächst vielleicht präsensbildenden) Dentalerweiterung ie. *meld- ‘weich’ (s. mild) der unter mahlen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *mel(ə)- ‘zermalmen, schlagen, mahlen’. Dazu das schwache Kausativum schmelzen2 Vb. ‘(durch Wärmeeinwirkung) flüssig machen’, ahd. (um 800), mhd. smelzen, mnd. smelten (germ. *smaltjan). Jedoch gehen die starken Flexionsformen (schmilzt, schmolz, geschmolzen) allmählich auch in den transitiven Gebrauch über, und schwache Bildungen (schmelzt, schmelzte, geschmelzt) sind seit dem 19. Jh. selten. Schmelz m. ‘glänzender, glatter Überzug’, ahd. smelzi ‘Gold-Silber-Mischung’ (9. Jh.), häufiger gismelzi (10. Jh.), mhd. gesmelze, frühnhd. goltsmelz, mnd. smelt, mnl. smelt, smelte. In neuerer Sprache auch ‘Glasur der Zähne’ (18. Jh.). Schmelze f. Handlung, Ort (Schmelzhütte), Produkt des Schmelzens (16. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›schmelzen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schmelzen‹.
Verwendungsbeispiele für ›schmelzen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eis schmilzt in großen Stücken weniger schnell als in kleinen.
[o. A.: Das Lexikon der Hausfrau, Berlin: Ullstein 1937 [1932], S. 273]
Es schmilzt bei null Grad, insofern ist es relativ normales Eis.
[Die Welt, 12.07.2005]
Wenn du ein Stück Eisen auf den Äquator legst, schmilzt das wie Butter.
[Traven, B.: Das Totenschiff, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1929 [1926], S. 212]
Als das Eis geschmolzen war, hatte sich eines Tages ein Mann in einem Boot eingefunden.
[Wiechert, Ernst: Das einfache Leben, München: Ullstein Taschenbuchverl. 2000 [1946], S. 328]
Und dann schmolz plötzlich seine Wut, jäh wie sie gekommen, auch jäh dahin.
[Viebig, Clara: Das Weiberdorf, Briedel u. Mosel: Houben 1996 [1900], S. 159]
Zitationshilfe
„schmelzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schmelzen#1>.
schmelzen
GrammatikVerb · schmilzt, schmolz, hat geschmolzen
Verb · schmelzt, schmelzte, hat geschmelzt
Aussprache [ˈʃmɛlʦn̩]
Worttrennung schmel-zen
Wortbildung
mit ›schmelzen‹ als Erstglied:
Schmelzbad
· Schmelzbutter · Schmelzer · Schmelzerei · Schmelzgut · Schmelzhütte · Schmelzkäse · Schmelzofen · Schmelzprozess · Schmelzpunkt · Schmelzschokolade · Schmelzschweißer · Schmelzschweißung · Schmelztemperatur · Schmelztiegel · Schmelzvorgang · Schmelzwanne · Schmelzwasser · schmelzbar
· mit ›schmelzen‹ als Letztglied: abschmelzen · anschmelzen · aufschmelzen · ausschmelzen · einschmelzen · umschmelzen · zusammenschmelzen
· mit ›schmelzen‹ als Letztglied: abschmelzen · anschmelzen · aufschmelzen · ausschmelzen · einschmelzen · umschmelzen · zusammenschmelzen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schmelzen1 · schmelzen2 · Schmelz · Schmelze
schmelzen1 Vb. ‘(durch Wärmeeinwirkung) flüssig werden, zerfließen’. Stark flektierendes ahd. smelzan (8. Jh.), mhd. smelzen, asächs. smeltan, mnd. mnl. nl. smelten (germ. *smeltan) sowie ablautendes aengl. smolt ‘sanft, ruhig’, schwed. (mundartlich) smulter ‘weich’ und das unter Schmalz (s. d.) behandelte Substantiv stellen sich mit den unter Malz (s. d.) angeführten s-losen Formen zu einer (zunächst vielleicht präsensbildenden) Dentalerweiterung ie. *meld- ‘weich’ (s. mild) der unter mahlen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *mel(ə)- ‘zermalmen, schlagen, mahlen’. Dazu das schwache Kausativum schmelzen2 Vb. ‘(durch Wärmeeinwirkung) flüssig machen’, ahd. (um 800), mhd. smelzen, mnd. smelten (germ. *smaltjan). Jedoch gehen die starken Flexionsformen (schmilzt, schmolz, geschmolzen) allmählich auch in den transitiven Gebrauch über, und schwache Bildungen (schmelzt, schmelzte, geschmelzt) sind seit dem 19. Jh. selten. Schmelz m. ‘glänzender, glatter Überzug’, ahd. smelzi ‘Gold-Silber-Mischung’ (9. Jh.), häufiger gismelzi (10. Jh.), mhd. gesmelze, frühnhd. goltsmelz, mnd. smelt, mnl. smelt, smelte. In neuerer Sprache auch ‘Glasur der Zähne’ (18. Jh.). Schmelze f. Handlung, Ort (Schmelzhütte), Produkt des Schmelzens (16. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›schmelzen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schmelzen‹.
Verwendungsbeispiele für ›schmelzen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ihm goss man geschmolzenes Plastik über den Rücken, daher die Narben.
[Die Zeit, 29.03.2013, Nr. 13]
Zu diesem Zweck wird die in Nudelform aufbewahrte und inzwischen gereifte Masse bei mäßiger Wärme wieder geschmolzen und filtriert.
[Welt und Wissen, 1929, Nr. 3, Bd. 18]
Das Feuer schmilzt das Metall der Berge, und es ergießt sich über die Erde als ein Strom.
[Meyer, Eduard: Geschichte des Altertums, Bd. III. In: Geschichte des Altertums, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1901], S. 9405]
Unbebrütete, honigleere Waben liefern das hellgelbe Jungfernwachs, geschmolzen das beste Material für die Wachsfarbentechniken.
[o. A.: Lexikon der Kunst – B. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 3542]
Ich schmelze ihm sein Gold zu Klumpen und leg ihm das ganze verdammte Dorf in Schutt und Asche.
[Funke, Cornelia: Tintenherz, Hamburg: Cecilie Dressler Verlag 2003, S. 460]
Zitationshilfe
„schmelzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schmelzen#2>.
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