Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

schnauzen

Grammatik Verb · schnauzt, schnauzte, hat geschnauzt
Aussprache  [ˈʃnaʊ̯ʦn̩]
Worttrennung schnau-zen
GrundformSchnauze
Wortbildung  mit ›schnauzen‹ als Letztglied: anschnauzen · herumschnauzen · losschnauzen
eWDG

Bedeutung

salopp, abwertend schimpfen, schelten
Beispiele:
»was ist das für eine Wirtschaft!« schnauzte er
wenn er nicht weiter weiß, beginnt er zu schnauzen
[…] [er] schnauzte: »Sie sollen sich zum Teufel scheren!« [ FalladaWolf1,408]
laut und ärgerlich reden
Beispiele:
»lass das doch sein«, schnauzte er
»was machst du da?« schnauzte der Vater
er spricht fast immer in schnauzendem Ton

Thesaurus

Assoziationen
Synonymgruppe
Krawall machen · Randale machen · Unmut äußern · Zorn äußern · fluchen · geifern · herumschreien · keifen · lautstark protestieren · nicht zu beruhigen sein · poltern · schimpfen · zetern  ●  Zeter und Mordio schreien fig. · (die) Welle machen ugs. · (ein) Geschrei erheben geh. · (eine) Szene machen ugs. · (einen) (mächtigen) Wirbel veranstalten ugs. · (einen) Riesenaufstand machen ugs. · (einen) Zwergenaufstand veranstalten ugs. · (he)rumpalavern ugs. · (mächtig) auf den Putz hauen ugs. · ein großes Palaver veranstalten ugs. · fluchen wie ein Bierkutscher ugs. · fluchen wie ein Droschkenkutscher ugs. · fluchen wie ein Fischweib ugs. · herumzetern ugs. · keifen wie ein Fischweib ugs. · motzen ugs. · rumschreien ugs. · schimpfen wie ein Fischweib ugs. · schimpfen wie ein Rohrspatz ugs. · schnauzen ugs. · wettern ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›schnauzen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Doch deutsche Generäle schnauzten zu dieser Zeit nicht mehr, beziehungsweise noch nicht wieder. [Simmel, Johannes Mario: Es muß nicht immer Kaviar sein, Zürich: Schweizer Verl.-Haus 1984 [1960], S. 426]
Man schnauzt nicht in die Finger, und man wischt sich auch nicht die Nase mit dem Tischtuch ab. [Bauer, Hans: Tisch und Tafel in alten Zeiten, Leipzig: Koehler & Amelang 1967, S. 119]
Was man denn da für ein Problem aufbaue, schnauzt er, es könne doch nur darum gehen, daß er das Quartett in aller Unabhängigkeit weitermachen könne. [Süddeutsche Zeitung, 09.01.1995]
Es wird gebrüllt, geschnauzt und geflucht, wie später nur noch bei der Fahrkartenkontrolle. [Die Zeit, 16.11.1973, Nr. 47]
Er schnauzte herum, kommandierte und warf die Schriftleiter am laufenden Band hinaus. [o. A.: Einhundertsechsundsechzigster Tag. Freitag, 28. Juni 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 12027]
Zitationshilfe
„schnauzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schnauzen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
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