Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

schreckensbleich

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GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache  [ˈʃʀɛkn̩sˌblaɪ̯ç]
Worttrennung schre-ckens-bleich
Wortzerlegung Schrecken bleich
eWDG und ZDL

Bedeutung

vor Erschrecken so blass im Gesicht, dass man einem Verstorbenen ähnelt
siehe auch totenbleich
Beispiele:
ein schreckensbleiches GesichtWDG
sie starrte mich schreckensbleich anWDG
Die Küche sah schrecklich aus. Anscheinend hatte sich dort ein Irrer zu schaffen gemacht, hatte alle Schränke aufgerissen und den ganzen Inhalt achtlos auf dem Boden verteilt. Mama Adele schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Oma Leonore lehnte sich schreckensbleich an die Wand. [Uebe, Ingrid / Ginsbach, Julia: 6 1/2 Gespenster und der Geist mit der Maske. In: Leserabe. 3. Lesestufe. [Ravensburg] 2005]
Die als Apothekenkauffrau beschäftigte Zeugin berichtete, wie sie erst aufschreckte, als eine Kugel die Glasscheibe des Backofens in der Küche bersten ließ. Sie und ihr Freund, der aus dem Schlafzimmer kam, hätten erst dann die zahllosen Einschusslöcher in den Wänden gesehen, schreckensbleich sei man sofort »nach hinten geflüchtet«, dann habe sie einige Minuten nach 6 Uhr die Polizei alarmiert. [Aachener Zeitung, 12.02.2022]
Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs, so viele spätere Darstellungen, habe eine nationale Begeisterung die Deutschen vereint. […] Ihr [einer Tagebuchschreiberin] Erleben der Tage vor dem Krieg stellt sich ganz anders dar: »Überall schreckensbleiche Gesichter und aufgeregte Unterhaltungen«, notiert sie. Angst hat sie: »Über uns werden die Schrecken des Krieges kommen, über uns, die wir so nahe der Grenze sind«. [Badische Zeitung, 18.01.2021]
»Sind Sie, Hermann Braun, gewillt, die Ehe …« Es gab einen Schlag, Blitze folgten, die Mauer hinter dem Standesbeamten wankte, Putz bröckelte herab. »Los, Mann, sprechen Sie weiter!« schrie Maria. Sie stand mit Hermann vor dem schreckensbleichen Beamten und der auseinanderbrechenden Wand. Der Krieg hatte jetzt zu warten, und sei’s nur für ein paar Minuten, es hing so viel davon ab, daß die junge Frau ihren neuen Namen aufs weiße Papier schreiben durfte[…]. [Zwerenz, Gerhard: Die Ehe der Maria Braun. München: Goldmann 1979, S. 16]
Begovic ist gestern nacht noch schreckensbleich zum Bürgermeister gekommen und hat ihm berichtet, daß es auf der Burg spukt, und jetzt spricht die halbe Stadt davon. [Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande. Aarau: Sauerländer 1989 [1941], S. 247]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Zitationshilfe
„schreckensbleich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schreckensbleich>.

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