Schuster
m.
‘wer Schuhe herstellt oder ausbessert’,
mhd.
schuochsūtære,
-sūter
‘Schuhnäher’,
kontrahiert
schuochster,
schuoster,
frühnhd.
schūster
(15. Jh.)
ist eine Zusammensetzung von
mhd.
schuoch
(s.
↗
Schuh)
mit dem nach Abschluß der zweiten Lautverschiebung aus
lat.
sūtor
‘Flickschuster’
(zu
lat.
suere
‘nähen’)
entlehnten
ahd.
sūtāri,
sūteri
(11. Jh.),
mhd.
sūtære,
sūter
‘Näher, Schneider, Schuster’
(noch bis Ende 14. Jh. üblich),
aengl.
sūtere
‘Schuster’,
engl.
(
schott.
und
nordhumbr.)
souter,
(aus dem
Aengl. oder
Mnd. übernommen)
anord.
sūtari,
aschwed.
sūtare.
Das verdeutlichende
mhd. Kompositum setzt
‘Schuster’
gegen
‘Schneider’
ab.
Eine einheimische
germ. Bezeichnung liegt vor in
mhd.
schuochwürhte,
-worhte,
-würke,
aengl.
scōhwyrhta
und in
mhd.
schuochmacher.
Redensartlich
auf Schusters Rappen (reiten)
‘zu Fuß (gehen)’
(17. Jh.),
Schuster, bleib’ bei deinem Leisten
‘mische dich nicht in Dinge, von denen du nichts verstehst’.
schustern
Vb.
‘Schuhe herstellen oder ausbessern’
(17. Jh.),
übertragen
‘zurechtflicken, pfuschen’
(19. Jh.).
zuschustern
Vb.
‘Geld zusetzen, zustecken, zukommen lassen’
(18. Jh.).