schwach
Adj.
‘kraftlos, dünn, wenig gehaltvoll’,
mhd.
swach
‘schlecht, gering, unedel, niedrig, armselig, kraftlos’,
mnd.
swak,
auch
‘biegsam’,
mnl.
swac
‘biegsam, gebrechlich’,
nl.
zwak
läßt sich mit
mnd.
swāken,
swēken
‘wackeln’,
norw.
(mundartlich)
svaga
‘schwanken, schlenkern’,
svagga
‘schwankend gehen’,
anord.
sveggja
‘hin und her schwingen’
zu der unter
schwingen
(s. d.)
angeführten Wortgruppe stellen,
könnte also einer nasallosen Variante
ie.
*su̯eg-,
*su̯ek-
des dort angegebenen Ansatzes
ie.
*su̯eng-,
*su̯enk-
‘biegen, drehend schwingen, schwenken’
folgen.
Als Ausgangsbedeutung ergäbe sich
‘biegsam, schwankend’,
die in
‘schlecht, kraftlos’
übergeht.
–
Schwäche
f.
‘Kraftlosigkeit’
(16. Jh.),
abgeleitet vom Adjektiv;
vgl.
mhd.
swache
‘Unehre, Schmach’,
frühnhd.
sweche
‘dünner Teil der Messerklinge’
(15. Jh.).
Schwachheit
f.
‘Kraftlosigkeit’,
mhd.
swachheit,
swacheit
‘Geringheit, Unehre, Schmach, Kränklichkeit’.
schwächen
Vb.
‘schwach, hinfällig, kraftlos machen’,
mhd.
swechen
‘verächtlich machen, beschimpfen, erniedrigen’;
vgl. auch
mhd.
swachen
‘schlecht, armselig sein, schlecht werden oder machen, verachten, tadeln, schänden’.
schwächlich
Adj.
‘von nicht kräftigem Körperbau, kraftlos’,
mhd.
swach-,
swechlich
‘schlecht, gering, verachtet, kraftlos’.
Schwächling
m.
‘(körperlich und moralisch) kraft- und haltloser Mensch’
(Anfang 18. Jh.).
Schwachkopf
m.
‘dummer, einfältiger Kerl’
(um 1800).
Schwachmatikus
m.
‘Schwächling’
(1. Hälfte 19. Jh.),
scherzhafte Latinisierung der Studentensprache
(etwa nach
Rheumatikus,
Phlegmatikus).
Schwachsinn
m.
‘Mangel an Empfindung und Verstand’
(18. Jh.),
dann auch
‘Unsinn, dummes Zeug’,
medizinisch
‘Intelligenzmangel durch Unterentwicklung des Gehirns oder durch Gehirnschädigung’;
schwachsinnig
Adj.
(18. Jh.).