schwärmen
Grammatik Verb · schwärmt, schwärmte, hat/ist geschwärmt
Aussprache
Worttrennung schwär-men
Wortbildung
mit ›schwärmen‹ als Erstglied:
Schwärmer
· Schwärmerei · Schwärmzeit
· mit ›schwärmen‹ als Letztglied: abschwärmen · anschwärmen · auseinanderschwärmen · ausschwärmen · durcheinanderschwärmen · durchschwärmen · herumschwärmen · umherschwärmen · umschwärmen · vollschwärmen · vorschwärmen
· mit ›schwärmen‹ als Letztglied: abschwärmen · anschwärmen · auseinanderschwärmen · ausschwärmen · durcheinanderschwärmen · durchschwärmen · herumschwärmen · umherschwärmen · umschwärmen · vollschwärmen · vorschwärmen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
sich durcheinanderwimmelnd fortbewegen
Grammatik: mit Hilfsverb ‘hat’ bzw. mit ‘ist’
Beispiele:
die Fliegen schwärmten in Scharen um den Köder
in der linden Luft des Sommerabends schwärmen die Mücken
Imkereidie Bienen schwärmen (= die alte Königin verlässt mit der Hälfte des Bienenvolkes den Stock, um einen neuen Staat zu gründen)
●
bildlich
Beispiele:
die Wanderer sind durch den Wald geschwärmt
die jungen Burschen hatten die ganze Nacht hindurch geschwärmt (= waren wahllos ihren Vergnügungen nachgegangen, hatten sich herumgetrieben)
2.
sich schwärmerisch über jmdn., etw. äußern
Grammatik: mit Hilfsverb ‘hat’
Beispiele:
von einem Künstler, Kunstwerk, seinen Erlebnissen, den Vorzügen seines Freundes schwärmen
für die Natur, den Süden, einen Film, Roman, Dichter, Sänger schwärmen (= schwärmerisch über jmdn., etw. reden und ihn, es verehren, gern mögen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schwarm · schwärmen · Schwärmer · Schwarmgeist
Schwarm m. ‘ausfliegende, summend schwirrende Bienenschar, sich wimmelnd fortbewegende Menge’, ahd. swar(a)m ‘Bienenschwarm’ (9. Jh.), mhd. asächs. mnd. swarm, mnl. swarm, swerm, nl. zwerm, aengl. swearm, engl. swarm, anord. svarmr ‘Unruhe, Lärm’, schwed. svärm ‘Schwarm’ stehen als Bildungen mit mo-Suffix wie frühnhd. surm ‘Gesumse, Getöse’ (15. Jh.) neben den verwandten unter schwirren und surren (s. d.) angeführten Verben. Außergerm. sind vergleichbar aind. svárati ‘gibt einen Ton von sich, erschallt, singt’, griech. hýrax (ὕραξ) ‘Spitzmaus’, lat. sōrex ‘Spitzmaus’ (nach dem Pfeifton des Tieres), lat. susurrus ‘das Zischen, Flüstern’, susurrāre ‘zischen, flüstern, summen’, kymr. chwyrnu ‘brummen’, aslaw. svirati ‘flöten, pfeifen’, aruss. svirati, svirjati ‘flöten’, aslaw. svirělь ‘Flöte, Schalmei’, russ. svirél’ (свирель) ‘Hirtenflöte, Schalmei, Pfeife’, so daß von einer Schallwurzel ie. *su̯er- ‘surren’ ausgegangen werden kann. – schwärmen Vb. ‘einen Schwarm bilden’, ahd. swer(e)men (11. Jh.), mhd. swarmen, swermen; übertragen frühnhd. schwärmen ‘ein lustiges, freies Leben führen’ (16. Jh.), ‘von einer vorgeprägten geistigen Bahn oder Ordnung, einem Gedankengebäude abweichen’, besonders von religiösen Sektierern ‘wirklichkeitsfern denken, sich begeistern’ (16. Jh.), in der literarischen Bewegung des 18. Jhs. ‘sich überschwenglich begeistern, seiner Phantasie freien Lauf lassen’, für jmdn. schwärmen ‘ihn verehren, anhimmeln’ (18. Jh.) mit der Rückbildung Schwarm m. ‘verehrte Person, begeisternder Gegenstand’ (19. Jh.). In der Militärsprache (aus)schwärmen ‘eine feste Zugordnung auflösen, sich im Gelände verteilen’ (18. Jh.). Schwärmer m. und Schwarmgeist m. ‘religiöser Sektierer’ (16. Jh.), ‘wer den Boden der Wirklichkeit verliert, Phantast’ (18. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›schwärmen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schwärmen‹.
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geradezu
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hinterher
nostalgisch
regelrecht
wovon
Verwendungsbeispiele für ›schwärmen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie schwärmten vom »Charakter«, den Ihr Team dabei gezeigt habe.
[Der Spiegel, 08.08.1994]
Mir ist das Ding zu kurz und Du schwärmst noch von meinen Beinen.
[Brief von Irene G. an Ernst G. vom 19.08.1944, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Zu meiner Überraschung fing er sofort an, von »Mutter Winter« zu schwärmen.
[konkret, 1980]
Es ist schön, in diesem Club zu sein », schwärmte Maze.
[Die Zeit, 13.01.2013 (online)]
Sie würde sein hektisches Leben verstehen, schwärmte er kürzlich in einem Interview.
[Die Zeit, 18.03.2011 (online)]
Zitationshilfe
„schwärmen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schw%C3%A4rmen>.
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