Schweiß
m.
abgesonderte Körperfeuchtigkeit,
jägersprachlich
‘Blut’
(des angeschossenen Wildes),
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
sweiʒ,
asächs.
swēt,
aengl.
swāt,
anord.
sveiti
‘Schweiß, Blut’,
mnd.
swēt,
engl.
sweat,
mnl.
sweet,
nl.
zweet,
schwed.
svett
‘Schweiß’
(
germ.
*swaita-
‘Schweiß, Blut’)
und die unter ablautendem
↗
schwitzen
(s. d.)
genannten Formen lassen sich mit
aind.
svid-
‘schwitzen’,
svḗda-
‘Schweiß’,
griech.
īdíein
(
ἰδίειν)
‘schwitzen’,
ī́dos
(
ἶδος),
lat.
sūdor,
kymr.
chwy̑s
und
lett.
sviedri
(Plur.)
‘Schweiß’
auf die Wurzel
ie.
*su̯eid-
‘schwitzen, Schweiß’
zurückführen.
In der für die alten
germ. Sprachstufen
(s. oben)
bezeugten Bedeutung
‘quellendes Blut’
(von Mensch und Tier)
ist
Schweiß
wohl als tabuierende Umschreibung anzusehen;
die Bedeutung
‘Blut’
bleibt in der Jägersprache erhalten.
Schweißhund
m.
‘Jagdhund, der die Blutfährte von angeschossenem Wild sucht und verfolgt’
(17. Jh.).
schweißig
Adj.
‘feucht, naß von Schweiß’,
ahd.
sweiʒīg
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
sweiʒic
‘schweißnaß, blutig’.
Im Sinne von
‘blutig’
noch in der Jägersprache,
vgl.
schweißige Fährte
‘Blutspur angeschossenen Wildes’.
schweißen1
Vb.
‘Schweiß, Blut vergießen’
(vom angeschossenen Wild),
frühnhd.
sweizen
‘bluten, schwitzen’,
mnd.
sweten
‘schwitzen’,
aengl.
swǣtan
‘bluten, schwitzen’,
anord.
sveita
‘schwitzen’
(
germ.
*swaitan).
Die Bedeutung
‘Schweiß absondern’
wird im 18. Jh. aufgegeben
und allein von
↗
schwitzen
(s. d.)
weitergeführt;
im Sinne von
‘bluten’
gilt
schweißen
noch in der Jägersprache.
Dazu das Kausativum
schweißen2
Vb.
‘schwitzen lassen, braten, rösten, Metall- oder Kunststoffteile durch Erhitzen oder Druck miteinander verbinden’,
ahd.
sweiʒen
‘braten, rösten’,
mhd.
sweiʒen
‘heiß, schwitzen machen, rösten, in Glühhitze verbinden, aneinanderhämmern’,
aengl.
swǣtan
‘zusammenschmieden’
(
germ.
*swaitjan).
zusammenschweißen
Vb.
‘durch Schweißen fest miteinander verbinden’
(19. Jh.).
Schweißer
m.
‘wer Metall- oder Kunststoffteile durch Schweißverfahren verbindet’
(19. Jh.).