veraltet zu zweit miteinander, zu zweien
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
ander · anderthalb · anderweit · anderweitig · andermal · selbander · anders · ändern
ander Num. Ord. ‘der zweite’, (heute nur mit Flexionsendung der andere, ein anderer) Pron.adj. ‘einer (von zweien), nicht derselbe’. Ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. mnl. nl. ander, asächs. ōðar, aengl. ōþer, engl. other, anord. annarr, got. anþar, außergerm. aind. ántaraḥ, lit. añtras bestehen aus einer Verbindung des Suffixes ie. -tero-/ -toro- mit dem Pronominalstamm ie. *eno-, *ono- oder mit der Demonstrativpartikel ie. *an ‘dort’. Dazu vgl. auch (jedoch mit anderem Suffix) aind. anyáḥ, awest. anya-. Als Ordnungszahlwort der Zweizahl wird ander im Nhd. durch die junge Bildung der zweite abgelöst. – anderthalb Adj. ‘einundeinhalb’, eigentlich ‘das andere (zweite) halb’, ahd. anderhalb (8. Jh.), mhd. anderhalp, spätmhd. anderthalp mit unorganischem -t- nach dem Muster der übrigen Ordinalien. anderweit Adv. ‘in anderer Hinsicht, sonstig, sonstwie’, mhd. anderweide, anderweit ‘zum zweiten Male, wiederum’, zu mhd. weid(e) ‘Futter, Speise, Nahrungserwerb, Weide(platz), Tagereise’, mit Zahlwörtern verbunden (vgl. mhd. drīweide, -weit) ‘-mal’ (s. Weide2). Die heutige Bedeutung entwickelt sich in der Kanzleisprache unter volksetymologischer Anlehnung an weit; dazu anderweitig Adj. ‘sonstig, weiter, anderswo’ (1. Hälfte 17. Jh.). andermal Adv. ‘ein anderes Mal, zu einem anderen Zeitpunkt’ (15. Jh.). selbander Adv. ‘zu zweien’, mhd. selbe ander, selbander, d. h. ‘er selbst als zweiter’; im Mhd. und Frühnhd. verbreitet. anders Adv. ‘gegenteilig, unterschiedlich, außerdem’, ahd. anderes (9. Jh.), mhd. anders, erstarrter, adverbiell gebrauchter Genitiv. ändern Vb. ‘umgestalten, anders machen’, mhd. endern, andern, mnd. anderen, enderen, mnl. anderen.
Zitationshilfe
„selbander“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/selbander>.
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