sieben2
Num.
Ahd.
sibun
(8. Jh.),
mhd.
siben
(
md.
siven),
asächs.
siƀun,
mnd.
sēven,
sȫven,
mnl.
sēven,
nl.
zeven,
afries.
si(u)gun,
sawen,
saun,
aengl.
seofon,
engl.
seven,
anord.
sjau
(wohl umgebildet durch frühen Einfluß des unter
acht,
s. d.,
behandelten Zahlworts,
vgl.
got.
ahtau),
schwed.
sju,
got.
sibun
(
germ.
*sebun)
lassen sich mit
aind.
saptá,
griech.
heptá
(
ἑπτά),
lat.
septem,
air.
secht n-
auf
ie.
*septṃ
‘sieben’
zurückführen,
wobei das
Germ. den inlautenden Dental aufgegeben hat,
wohl dissimilatorisch
unter Einfluß der gleichfalls mit Dental gebildeten Ordinalzahl
ie.
*sep(t)ṃto-.
–
siebenter,
auch
siebter
Num. Ord.,
ahd.
sibunto
(9. Jh.),
mhd.
sibende.
Siebentel
n.
auch
Siebtel
‘siebenter Teil eines Ganzen’
(Anfang 18. Jh.),
aus
Siebenteil
(16. Jh.)
zusammengezogen.
siebzehn
Num.
ahd.
sibunzehan
(um 1000),
mhd.
sibenzehen.
siebzig
Num.
ahd.
sibunzug
(9. Jh.),
mhd.
sibenzec,
-zic
(s.
-zig).
Siebensachen
Plur.
‘alles, was man für etw. Bestimmtes braucht, alle Habseligkeiten’
(Anfang 18. Jh.),
‘Plunder, Kram’
(17. Jh.),
auch verhüllend für
‘Geschlechtsteile, -verkehr’
(in der 1. Hälfte des 17. Jhs.).
Benennungsmotiv unklar.
Siebenschläfer
m.
ursprünglich Plur.,
mhd.
die siben slāfære,
frühnhd.
die Sübensleffer
(15. Jh.),
seit dem 17. Jh. auch Sing. m.
Der Ausdruck bezeichnet nach einer mittelalterlichen Legende sieben Jünglinge,
die sich bei einer Christenverfolgung (251)
in einer Höhle bei Ephesus verbargen,
dort eingemauert wurden
und die Zeit ihrer Gefangenschaft schlafend verbrachten;
sie erwachten (447) bei der zufälligen Öffnung der Höhle.
Der kirchliche Gedenktag der sieben heiliggesprochenen Märtyrer
ist der 27. Juni, der
siben schlaffertag
(15. Jh.),
verkürzt
Siebenschläfer;
wenn es an diesem Tage regnet,
soll nach dem Volksglauben
während der folgenden sieben Wochen jeden Tag Regen fallen.
Danach entwickelt sich
Siebenschläfer
zur Bezeichnung für
‘jmdn., der viel und lange schläft’
(17. Jh.)
und zu einem Namen der Haselmaus wegen ihres festen Winterschlafes
(18. Jh.).