simulieren
Vb.
‘(eine Krankheit, Schmerzen und dgl.) vortäuschen’,
spätmhd.
simulieren
‘sich stellen als ob’,
frühnhd.
‘eine Krankheit vortäuschen’
(16. Jh.)
ist entlehnt aus
lat.
simulāre
‘ähnlich machen, nachahmen, zum Schein äußern oder vorgeben, sich stellen als ob’;
zu
lat.
similis
‘ähnlich’.
Die Umgangssprache entwickelt über
‘vortäuschen, heucheln, geheime Gedanken hegen’
die Bedeutung
‘nachdenken, grübeln, aussinnen’
(18. Jh.).
Seit der 2. Hälfte des 20. Jhs.
(angelehnt an die
lat. Bedeutung)
in der Wissenschaftssprache üblich für
‘technische Vorgänge oder Naturprozesse wirklichkeitsgetreu (im Modell) nachbilden’.
Simulation
f.
‘Vortäuschung’
(15. Jh.),
‘wirklichkeitsgetreue Nachahmung, Nachbildung’
(20. Jh.),
entlehnt aus
lat.
simulātio
(Genitiv
simulātiōnis)
‘Vorspiegelung, Vorwand, Täuschung’.
Simulator
m.
‘Heuchler’
(17. Jh.),
‘Anlage zur Reproduktion wirklichkeitsgetreuer Bedingungen und Verhältnisse im Modell’
(20. Jh.),
lat.
simulātor
‘Nachahmer, Heuchler’.
Simulant
m.
‘wer etw. (eine Krankheit) vortäuscht’
(19. Jh.);
lat.
simulāns
(Genitiv
simulantis),
Part. Präs. von
lat.
simulāre
(s. oben).