(infolge der Schwerkraft) in eine langsame, abwärts gerichtete Bewegung geraten
a)
langsam und leicht, nahezu schwebend nach unten fallen, (auf etw.) hinabsinken
Beispiele:
der Nebel sank
die Waagschale sinkt
das Tuch, der Schleier, Fallschirm, Ballon, Drachen sinkt (langsam, lautlos, geräuschlos) zu Boden
die Blätter, Schneeflocken sinken (schwebend) zur Erde
das Blatt Papier sank in die Tiefe
der Körper, die Kiste sank auf den Grund (des Meeres)
der schwere Mantel sank
(= glitt) von seinen Schultern
⟨etw. sinken lassen⟩etw. Hochgehaltenes dadurch, dass man seine Muskeln, Armmuskeln erschlaffen lässt, abwärts bewegen
Beispiele:
er ließ das Buch, die Zeitung, das Gewehr, die Geige, den Löffel, Arm, die Hand sinken
sein Kopf sank (ihm) auf die Schulter, Brust
ihre Arme, Hände sanken (müde) in den Schoß
bildlich
b)
untergehen, untersinken
Beispiel:
die Sonne sinkt
die Sonne verschwindet langsam unter dem Horizont
Beispiele:
die sinkende Sonne warf ihre letzten Strahlen auf die Blumen
der Mond war im Sinken begriffen
⟨das Schiff sinkt⟩das Schiff verschwindet langsam unter der Wasseroberfläche, versinkt
Beispiele:
der Kahn, Dampfer, das Boot sank unrettbar, kam ins Sinken
sprichwörtlichdie Ratten verlassen das sinkende Schiff
(= Menschen, auf die kein Verlass ist, ziehen sich bei drohender Gefahr zurück)
c)
⟨in, unter etw. sinken⟩sich in einem weichen Untergrund langsam nach unten bewegen, völlig oder zum Teil einsinken, versinken
Beispiele:
der Wagen, Mann sank in den Moorboden
sie sanken bei jedem Schritt tief in den Schnee
das Gebäude, der Grabstein ist allmählich in die Erde gesunken
bildlich
Beispiel:
sie wäre am liebsten vor Scham, Verlegenheit in den, unter den Boden, in die Erde gesunken
d)
gehoben ⟨ein Haus sinkt in Trümmer⟩das Haus verfällt, sinkt in sich zusammen
Beispiele:
die alten Paläste waren in Schutt gesunken
im zweiten Weltkrieg sanken ganze Städte in Schutt und Asche
(= brannten nieder, wurden zerstört)
bildlich
Beispiele:
die Kultur der Inkas war in Trümmer gesunken
(= zerstört)
er saß in sich gesunken
(= gebückt) da
e)
aus der stehenden, aufrechten in eine zumeist waagerechte Körperhaltung geraten, langsam hinfallen, niedersinken
Beispiele:
er ist nach vorn, hinten, zur Seite gesunken
sie sank (ohnmächtig, erschöpft) auf den Boden, die Erde, zur Erde, zu Boden
er sank schlafend vom Stuhl, seinem Nebenmann auf die Schulter
er sank ihr zu Füßen
in, auf etw. sinken
sich infolge starker Gemütsbewegung, Müdigkeit, Erschöpfung auf, in etw. langsam niederfallen lassen, sich niedersetzen, niederlegen
Beispiele:
er sinkt auf einen Stuhl, in die Polster des Eisenbahnabteils
er lässt sich (bestürzt, verwirrt, erschrocken, fassungslos, erleichtert) auf, in einen Sessel sinken
sie war auf das Bett gesunken, sank ins Bett
bildlich
Beispiel:
gehobenins Grab sinken
(= sterben)
f)
⟨auf die, in die Knie sinken⟩sich (von Ehrfurcht, Demut, Verehrung erfüllt, voller Andacht) auf die Knie niederlassen, niederknien
Beispiele:
er war vor ihr auf die, in die Knie gesunken
⟨in die Knie, ins Knie sinken⟩verzweifelt, erschöpft in eine kniende Stellung geraten, zusammensinken
Beispiele:
sie schrie auf und sank in die, ins Knie
er schüttelte den Jungen, bis er in die Knie sank
g)
⟨jmdm. in die Arme sinken⟩sich besonders gefühlsbetont, innig umarmen
Beispiele:
sie sanken einander in die Arme
sie sank weinend in seine Arme, an seine Brust, ihm ans Herz, an die Brust