eine Körperhaltung innehaben, bei der man mit dem Gesäß und den Oberschenkeln bei aufgerichtetem Rumpf und meist auf dem Boden stehenden Füßen auf einer Unterlage, besonders einem Stuhl, oder auf dem Boden ruht
Beispiele:
hart, weich, bequem, unbequem, rittlings auf einem Schemel sitzen
die Wartenden saßen dicht gedrängt
sie suchten einen Platz, wo sie vor dem Winde geschützt sitzen konnten
hier sitzt es sich gut
scherzhaftich habe schon schlechter gesessen
scherzhaftlieber schlecht gesessen, als gut gestanden
angelehnt, zurückgelehnt, aufrecht, krumm, behäbig, breitbeinig, steif, regungslos, unbeweglich sitzen
mit gekreuzten, über(einander)geschlagenen, untergeschlagenen Beinen sitzen
in der Hocke sitzen
in Fahrtrichtung sitzen
umgangssprachlich, scherzhaftsie saßen dicht gedrängt wie die Heringe
salopper sitzt wie angeleimt, angenagelt
(= geht nicht wieder weg)
auf einem Stuhl, Schemel, Sessel, Sofa, einer Bank, Mauer, auf den Stufen einer Treppe, dem Bock eines Pferdewagens, dem (nackten) Boden, Teppich sitzen
auf der Kante eines Stuhles sitzen
ich habe mit ihm zusammen auf der Schulbank gesessen
(= wir haben die gleiche Klasse besucht)
im Lehnstuhl, Bett sitzen
auf jmds. Schoß, an jmds. Bett sitzen
mit dem Rücken zur Wand sitzen
um ein Lagerfeuer sitzen
auf seinem Platz, einem Schlitten sitzen
am Tisch, um den Tisch herum sitzen
auf dem Balkon, der Terrasse, am, hinter, vor dem Schreibtisch sitzen
am Fenster, Klavier, am, hinter dem Steuer (seines Wagens), in einer Ecke, unter der Lampe, unter einem Baum sitzen
im Zimmer, Garten, Wagen, Gras, vor dem Hause, in der Sonne sitzen
bei der Premiere saßen wir im ersten Rang
umgangssprachlichwir kamen uns vor, als säßen wir auf dem Präsentierteller
(= wir waren den Blicken aller ausgesetzt)
umgangssprachlichwie auf Nadeln sitzen
(= mit quälender Ungeduld warten)
umgangssprachlichauf dem Pulverfass sitzen
(= in sehr gefährlicher Lage sein)
(gut, schlecht) zu Pferde, im Sattel sitzen
in einer Gaststätte, im Theater sitzen
in der Schule, einem Amt, beim Arzt, Friseur, im Wartezimmer, Wartesaal sitzen
unter Freunden und Bekannten, unter lauter fremden Menschen sitzen
Jägerspracheauf (dem) Ansitz sitzen
jmdm. zu Füßen sitzen
wo sitzt ihr?
wir sitzen alle nebenan, unten, oben
sie saß neben mir
wir haben nebeneinander gesessen
er möchte gern allein sitzen
bleiben Sie bitte sitzen!
er kam neben meine Frau zu sitzen
wir sitzen schon lange hier
auf der Anklagebank sitzen
(= angeklagt sein)
sie saßen bei, zu Tisch(e)
(= beim Essen)
beim Essen, Frühstück, Kaffee, Bier, bei einem Glase (Bier, Wein) sitzen
er erhob sich aus seiner sitzenden Stellung
eine sitzende Beschäftigung, Lebensweise
jmdn. zum Sitzen auffordern
im Sitzen spricht es sich bequemer
jmdn. sitzen lassen
(= jmdm. den eigenen Platz zum Hinsetzen anbieten)
einem Künstler, Maler (zu einem Porträt) sitzen
historischauf dem, einem Thron sitzen
(= Herrscher sein)
scherzhaftan jmds. grüner (= linker) Seite sitzen
er saß dort wie in Abrahams Schoß
sie ist oft beim Tanzen sitzen geblieben
(= wurde nicht zum Tanz aufgefordert)
auf der Lauer sitzen
(= im Hinterhalt auf etw., jmdn. warten)
stundenlang sitzt er hinter, über seinen Büchern
(= stundenlang liest er in seinen Büchern, arbeitet er mit ihnen)
an, bei, über einer Arbeit sitzen
über jmdn. zu Gericht sitzen
(= über jmdn. ein Urteil fällen)
über etw. zu Rat sitzen
(= über etw. beraten)
Mitglied einer leitenden, beratenden Körperschaft sein
Beispiel:
im Vorstand, Ministerium, in der Regierung, in einem Komitee sitzen
bildlich
Beispiele:
jmdm. auf dem Nacken sitzen
(= jmdn. bedrängen)
die Verfolger saßen ihm im Nacken
(= waren dicht hinter ihm)
umgangssprachlichbis an den Hals in Schulden sitzen
(= sehr viele Schulden haben)
umgangssprachlicham Ruder sitzen
(= an der Macht sein)
umgangssprachlichden Ast absägen, auf dem man sitzt
(= seinen eigenen Sturz bewirken)
umgangssprachlicher sitzt auf dem absteigenden Ast
(= es geht mit ihm abwärts)
umgangssprachlichauf dem Geld sitzen
(= geizig sein)
salopper sitzt auf seinen Ohren
(= er hört nicht zu)
vulgärer sitzt in der Scheiße
(= hat Unglück, Pech, ist in einer Notlage)
übertragen
Beispiele:
fest im Sattel sitzen
(= seine Stellung unangefochten behaupten)
er sitzt zwischen Baum und Borke, zwischen zwei Stühlen
(= befindet sich zwischen zwei unvereinbaren Gegensätzen)
umgangssprachlicham längeren Hebel sitzen
(= mehr Macht als andere haben, um etw. durchzusetzen)
umgangssprachlichan der Krippe sitzen
(= in einträglicher Stellung sein)
umgangssprachlichan der Quelle sitzen
(= Nachrichten aus erster Hand, Waren direkt vom Erzeuger beziehen)
umgangssprachlichjmdm. (dicht) auf den Fersen, Hacken sitzen
(= dicht hinter jmdm. sein)
umgangssprachlichauf dem hohen Pferd, Ross sitzen
(= hochmütig, eingebildet sein)
(mächtig) im Druck sitzen
(= in Angst, Zeit-, Geldnot sein)
in der Klemme sitzen
(= in einer Notlage, Verlegenheit sein)
in der Patsche sitzen
(= in Bedrängnis, unangenehmer Lage, Verlegenheit sein)
im Schmollwinkel sitzen
(= schmollen)
saloppam Drücker sitzen
(= eine Position innehaben, in der die Entscheidungen gefällt werden)
saloppauf Waren, Materialien sitzen
(= sie nicht aus der Verwahrung herausgeben)
saloppjmdm. auf der Pelle sitzen
(= jmdn. durch seine dauernde Anwesenheit belästigen)
saloppjmd. sitzt bis an den Hals, bis über die Ohren im Dreck
(= jmd. steckt in Schwierigkeiten, jmdm. geht es schlecht)
von Tieren sich auf einer Unterlage niedergelassen haben, auf einer Unterlage ausruhen