norddeutsch, umgangssprachlich
a)
(zwanglos) reden, plaudern, schwatzen
Synonym zu schnacken (a)
Beispiele:
Selbst die alte Heidi Kabel, aus dem Ohnsorg‑Theater, hat Detlev Buck noch einmal vor seine Kamera gesetzt und munter drauflos snacken lassen. [Süddeutsche Zeitung, 27.06.2008]
Wenn die Obstbauern aus dem Alten Land an ihren Marktständen »platt snacken«, können Sie das gut verstehen? [Bild, 04.01.2000]
im BildNiederdeutsch bedeutet »ut’n Busch snacken«, hinter dem Rücken eines anderen üble Nachrede führen. [Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994] [1973], S. 1100]
Im Land zwischen Weser und Ems, in den Dörfern der Marschen und der Geest, hat Hinnerk K[…] seit jeher gern in verräucherten Dorfkneipen mit den Bauern und Landarbeitern über Politik gesnackt. [Der Spiegel, 20.04.1955]
Wenn ich […] früher auf dem Acker im Westerkirchfeld pflügte, dann ging ich auf dem Heimweg am Krug vorbei und trank da eine lüttje Lage und snackte ein Wort mit W[…] und G[…]. [Die Zeit, 01.12.1949]
b)
Phrasem:
⟨Platt, Niederdeutsch snacken (= Plattdeutsch, die niederdeutsche Sprache sprechen)⟩
Beispiele:
Der Weihnachtsmann [im Kaufhaus des Westens] reagiert gerade nicht [auf das Kind]. »Ist das ein echtes Tier? Kannst du auch Englisch?« »Ich kann nur Deutsch«, sagt der Weihnachtsmann, er verkneift sich die Antwort, er könne auch op Platt snacken. [Welt am Sonntag, 22.12.2013]
Für sie ist es die totale Wertschätzung, dass ich als Koreanerin Plattdüütsch snacken kann. [Süddeutsche Zeitung, 12.07.2013]
Als er während seines Studiums in den 60er Jahren im Hafen jobbte, sprachen dort noch alle Platt. Wenn Meier heute niederdeutsche Klänge hören will, fährt er in die Vier‑ und Marschlande. »Dort kaufe ich mein Gemüse bei einem Bauern, mit dem ich noch richtig platt snacken kann.« [Welt am Sonntag, 21.03.1999]
Puristen bemängeln allerdings, daß aus Gründen der Verständlichkeit kein reines Platt mehr gesnackt wird, sondern das auch süddeutschen Ohren zugängliche »Missingsch« zur konsumierbaren Bühnensprache wurde. [Süddeutsche Zeitung, 24.08.1994]