Sonde
f.
‘nautisches Senkblei, Lot’
zum Messen der Meerestiefe
(17. Jh.),
daraus verallgemeinert
‘Meß-, Prüfgerät’
in unterschiedlichen technischen Bereichen,
vgl.
Mond-,
Radio-,
Raketen-,
Raumsonde
(20. Jh.),
in der Medizin
‘Wundeisen, Senknadel’
zur Untersuchung der Tiefe von Wunden
(18. Jh.),
‘Instrument, das zur Untersuchung und Behandlung in das Körperinnere eingeführt wird, Katheter’
(20. Jh.),
vgl.
Blasen-,
Magen-,
Herzsonde.
Der Ausdruck ist in seinen frühen Bedeutungen
eine Übernahme von gleichbed.
frz.
sonde.
Man nimmt an
(vgl.
FEW
17, 270 f.),
daß
afrz.
sonde
‘Lot, Senkblei’
als Seemannsausdruck aus
germ.
*sund-
hervorgegangen sei,
das als Entlehnung französischer Seeleute aus Bildungen wie
aengl.
sundgyrd
‘Stange zum Messen der Wassertiefe’,
sundlīne
‘Lot’,
sundrāp
‘Meßleine’
(vgl.
aengl.
sund
‘das Schwimmen, Meer, Wasser’,
s.
Sund)
aufgefaßt wird.
sondieren
Vb.
‘(eine Meinung) vorsichtig erkunden, erforschen’
(Mitte 17. Jh.),
medizinisch
‘mit der Sonde untersuchen’
(Anfang 18. Jh.),
nautisch
‘Wassertiefe messen’
(1. Hälfte 18. Jh.),
aus
frz.
sonder
‘loten, untersuchen, ergründen’,
afrz.
‘loten, peilen’,
vom Substantiv abgeleitet.