sonst
Adv.
‘bei anderer Gelegenheit, zu anderer Zeit, für gewöhnlich’,
Konj.
‘andernfalls’.
Ahd.
(8. Jh.),
mhd.
sus
‘so, in solchem Grade, so sehr, in solcher Weise’,
asächs.
mnl.
sus,
mnd.
süs,
nl.
zus
gehen wohl auf ein gleichbed. Adverb,
erhalten in
mhd.
(
md.)
dus,
asächs.
thus,
mnd.
düs,
mnl.
nl.
dus,
aengl.
þus,
engl.
thus,
zurück,
gebildet zu dem unter
der
(s. d.)
genannten Pronominalstamm
ie.
*te-,
*to-,
dessen Anlaut jedoch unter den Einfluß von
so
(s. d.)
geraten ist.
Ahd.
mhd.
sus
hält sich bis ins 15. Jh.
Daneben begegnet
mhd.
sust
mit unorganischem
-t
(bis ins 16. Jh.),
woraus im 14. Jh. durch Nasalierung
spätmhd.
sunst,
seit dem 16. Jh.
sonst
(mit Wandel von
u
zu
o
vor Nasal,
s.
sonder)
entsteht.
Die heutige Bedeutung entwickelt sich seit mhd. Zeit über
‘so aber, aber nun, wenn nicht’
(nach Bedingungssätzen, Aufforderungen und Wünschen).
sonstig
Adj.
(nur attributiv)
‘übrig’
(18. Jh.).
umsonst
Adv.
‘ohne Lohn, ohne Gegenleistung, ohne Kosten, erfolglos, vergebens’,
mhd.
umbesunst,
umbesus(t),
Zusammenrückung von
mhd.
umbe
‘um’
und substantiviert aufgefaßtem
mhd.
sus(t),
eigentlich also
‘für ein Sonst, für ein Nichts’.