Spur
f.
‘(Fuß)abdruck, hinterlassenes Zeichen, Fährte’,
ahd.
spor
n.
‘Fußspur’
(8. Jh.),
mhd.
spor,
spur,
spür
f.
n.
‘Fährte, Spur’,
mnd.
spōr
n.,
mnl.
spōr(e)
n.,
nl.
spoor,
aengl.
anord.
spor
n.,
schwed.
spår
(
germ.
*spora
n.
‘Fußabdruck’)
sind abgeleitet im Sinne von
‘Tritt’
von
germ.
*spurnan
‘treten’
(s.
↗
Sporn)
und gehören zur Wurzel
ie.
*sp(h)er(ə)-
‘zucken, mit dem Fuße wegstoßen, zappeln, schnellen’.
Das zunächst neutrales Genus aufweisende
germ.
*spura-
entwickelt im
Mhd. feminin gebrauchte Formen,
die sich im 16. Jh. durchsetzen.
Spur
bedeutet als altes Jagdwort
‘durch Tritt mit dem Fuß hinterlassener Abdruck’
(auf einer Unterlage, im Boden),
übertragen das
‘hinterlassene Zeichen’,
vgl.
keine Spur
‘kein Zeichen’
(z. B.
keine Spur von Mitleid),
nicht die geringste Spur
‘nicht das geringste Merkmal, nicht der geringste Anhaltspunkt’
(alle 18. Jh.).
spurlos
Adv.
‘ohne jeden Anhaltspunkt, Nachweis’
(18. Jh.).
Spurweite
f.
‘Schienenabstand’
bei der Eisenbahn
(19. Jh.).
großspurig
Adj.
‘aufgeblasen, angeberisch’
(19. Jh.).
spuren
Vb.
(von Wagen)
‘eine Spur halten’,
übertragen
‘sich einordnen, nicht abweichen, gehorchen’
(19. Jh.).
spüren
Vb.
jägersprachlich
‘die Spur suchen, ihr folgen’,
übertragen
(13. Jh.)
‘wahrnehmen, merken’,
(17. Jh.)
‘empfinden, fühlen’,
ahd.
spurien,
spurren
‘der Spur des Wildes nachgehen’
(8. Jh.),
mhd.
spürn,
auch
‘etw. aufsuchen, wahrnehmen’,
mnl.
spōren,
spueren
‘nachspüren, forschen, untersuchen’,
nl.
speuren,
aengl.
spyrian
‘eine Spur machen, verfolgen, reisen, nachforschen’,
anord.
spyrja,
schwed.
spörja
‘fragen, hören, erfahren’
(
germ.
*spurjan).
spürbar
Adj.
‘fühlbar, merklich’
(18. Jh.).
Spürhund
m.
‘Jagdhund für das Aufspüren der Fährte des Wildes’,
ahd.
spurihunt
(11. Jh.),
mhd.
spürhunt.
Spürsinn
m.
‘Fähigkeit zur Fährtensuche’
(beim Jagdhund),
‘feines, untrügliches Gefühl, etw. zu finden’
(18. Jh.).