Spagat1
m.
n.
‘Spreizschritt bis zum Sitz mit in entgegengesetzter Richtung gestreckten Beinen’.
Die seit Anfang des 20. Jhs. nachzuweisende,
zunächst häufiger in der Form
Spakat
vorkommende Bezeichnung für eine gymnastisch-akrobatische Übung
ist entlehnt aus gleichbed.
ital.
spaccata
(ursprünglich Terminus der Fechtkunst),
dem substantivierten Femininum des Part. Perf. von
spaccare
‘spalten, zerhacken’.
Für dieses Verb wird
germ. Ursprung
(aus dem
Langobard.?)
angenommen,
vgl. die mit Gutturalsuffixen aus dem bei
Span
(s. d.)
angegebenen Ansatz
ie.
*sp(h)ē-,
*sp(h)ə-
in Worten für
‘langes, flaches Holzstück’
entwickelten Bildungen
nhd.
spack
Adj.
nordd.
‘dürr, vertrocknet’,
mnd.
spā̌k
‘ausgetrocknet, vor Trockenheit rissig’,
nd.
spack,
spāk
‘dürr, trocken’,
mhd.
spachen
‘zum Bersten bringen, (sich) spalten’,
nhd.
(landschaftlich,
besonders
obd.)
spachen,
spachten,
(
westmd.)
spachern,
nd.
spaken
‘durch Austrocknung bersten, rissig, undicht werden’,
mnl.
spāken,
spaeken
‘dürr, trocken sein’,
ferner
ahd.
spah,
spahha
(10. Jh.),
mhd.
spache
‘dürres Reis, trockener Zweig’,
mnd.
spāken
Plur.
‘dürre Zweige’,
mnl.
spāke,
spaeke
‘Stange, abgehauenes Stück Holz’,
nl.
spaak
‘Handgriff, Hebel, Speiche’,
aengl.
spæc
‘dünner Zweig, Ranke’.
Der Wandel von
k
zu
g
erfolgt vielleicht unter dem Einfluß
von nicht verwandtem
obd.,
besonders
öst.
Spagat2
m.
‘Schnur, Bindfaden’
(älter auch
Spaget,
namentlich im
Bair.-Öst.,
Spagen
im
Alem.),
einer Entlehnung
(2. Hälfte 16. Jh.)
von
ital.
spago
(bzw. dessen Deminutivum
spaghetto)
‘Schnur’
(s.
Spaghetti).